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Aktualisiert: 29. Mai 2025


Man glaube indess ja nicht, dass diese unglücklichen Geschöpfe darauf verzichten, als Männer gelten zu wollen; nicht nur, dass sie stolz und reichgeschmückt die wildesten Pferde besteigen und Waffen tragen, halten sie sich auch ihr Weiberharem, und der Mistra-ma hat sicher ein ebenso grosses Harem wie der Dig-ma.

Uebrigens hat der Dig-ma auch seine Gehülfen, von denen der Erste den Titel "ardžino-ma" führt. Mehr für das eigentliche Hauswesen, besonders für die intimen Angelegenheiten des Sultans dient der Oberste der Eunuchen, "mistra-ma". Gewöhnlich gelangen diese zu grossen Reichthümern, da um irgend eine Gunst vom Sultan zu bekommen, alle Beamten bestochen werden müssen und hauptsächlich der mistra-ma.

Dieses ist aber noch viel zu wenig: der Dig-ma ist Minister des Inneren, des Aeusseren, Ministerpräsident, kurz er vereinigt nach unseren Begriffen das ganze Ministerium in seiner Person. Natürlich sind in einem Lande, wo alle Geschäfte und Beziehungen fast mündlich gemacht werden, diese der Art, dass Ein Mann ausreicht, um dieselben abzuwickeln.

Der Herrscher von Bornu erkennt das dadurch an, dass er, sobald er den Besuch eines gebildeten Europäers erhalten hat, diesem seinen ersten Minister, den Dig-ma, und andere höhere Würdenträger des Reiches zuschickt; in seinen Augen kommt an Rang der ihn besuchende Europäer gleich nach ihm, und ich glaubte, in Abessinien, wo das Volk lange nicht auf einer so hohen Stufe der Bildung steht, als in Bornu oder Sókoto, dieselben Regeln beobachten zu müssen, auch zeigte die Erfahrung, dass ich ganz Recht hatte.

Die Stelle, welche in Bornu vom Dig-ma versehen wird und unserem Ministerium entspricht, versieht in Bautš i der "galadima", aber fast ebenso wichtig ist die des intimen Rathgebers des Lámedo, der den Titel "be-ráya" hat; nur dieser darf in die fürstliche Wohnung dringen, falls der Lámedo sich zurückgezogen hat.

Gewissermassen haben die Kognáua höheren Rang als die Befehlshaber der Armee und der Dig-ma, denn erstere dürfen bedeckt bleiben vor dem Mai, während letztere und auch der Mistra-ma nur mit blossem Haupte erscheinen dürfen. An Macht, Reichthum und Einfluss sind jedoch der Dig-ma und Mistra-ma die ersten nach dem Mai.

Seit dem Sturze der Sefua-Dynastie durch die Familie der Kanemiýn hat man angefangen eine directe Nachfolge einzuführen, obwohl der mohammedanische Glaube, der in Bornu am Hofe verbreitet ist, immer befürchten lassen muss, dass Ausschreitungen vorkommen. Die einflussreichste Persönlichkeit am Hofe von Bornu ist dann zunächst der Dig-ma, was Barth durch Minister des Innern übersetzt hat.

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