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Da war vor allem Hagen von Tronje, der Oheim der Burgundenfürsten, ein hagerer und knochiger Mann mit finsterem, schwarzbärtigem Antlitz. Nur ein Auge besaß er, das blitzte scharf und spähend unter der buschigen Braue. Das andere hatte er verloren, als er als Geisel aus dem Hunnenlande heimgekehrt war und auf der Landstraße seinen Gesellen Walther überfallen wollte.
Siegfried aber sang an Kriemhilds Seite so hell wie in Jugendtagen, und die Leute staunten dem schönen Helden nach, und sein Bild machte aller Herzen fröhlich. Singend zog er durch die Lande, als wäre er der Frühling. So erreichten sie Worms, die stolze Stadt, und wurden von den Burgundenfürsten und Völkern mit Jubel empfangen.
Und er sagte zu sich selber: »Könnte ich doch einmal ausruhen und, wie andere Recken pflegen, den Kopf in lieben Schoß legen. Daß mir das nicht beschieden ist, macht mich traurig. Denn wo habe ich eine Heimat? Von Xanten bis ins Niederland herrscht mein Vater König Siegmund, und hier am Rhein gebieten die Burgundenfürsten. Fern vom Rhein aber mag ich nicht leben.«