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Aktualisiert: 18. Mai 2025
In der Tat: was konnte der Generalstreik im Januar weiter erreichen? Nur völlige Gedankenlosigkeit durfte eine Vernichtung des Absolutismus auf einen Schlag durch einen einzigen »ausdauernden« Generalstreik nach dem anarchistischen Schema erwarten. Der Absolutismus muß in Rußland durch das Proletariat gestürzt werden.
Selbst das laesst sich nicht behaupten, dass durch diesen anarchistischen Zustand das Verlangen nach einer starken, auf Militaermacht gegruendeten Regierung in den Gemuetern der politisch indifferent Gesinnten lebendig angefacht worden sei.
Der Staat ist nicht nur Organ der Unterdrückung und Besorger der Geschäfte der Besitzenden. Ihn nur als solches erscheinen zu lassen, ist die Zuflucht aller anarchistischen Systemmacher. Proudhon, Bakunin, Stirner, Krapotkin, sie alle haben den Staat immer nur als Organ der Unterdrückung und Aussaugung hingestellt, das er freilich lange genug gewesen ist, aber durchaus nicht notwendig sein muß.
Beide Richtungen gehen von der gemeinsamen, rein anarchistischen Vorstellung aus, daß der Massenstreik ein bloßes technisches Kampfmittel ist, das nach Belieben und nach bestem Wissen und Gewissen »beschlossen« oder auch »verboten« werden könne, eine Art Taschenmesser, das man in der Tasche »für alle Fälle« zusammengeklappt bereit halten oder auch nach Beschluß aufklappen und gebrauchen kann.
So erfordert das anscheinend so einfache und nackte rein mechanische Problem: der Sturz des Absolutismus einen ganzen langen sozialen Prozeß, eine gänzliche Unterwühlung des gesellschaftlichen Bodens, das Unterste muß nach oben, das Oberste nach unten gekehrt, die scheinbare »Ordnung« in einen Chaos und aus dem scheinbaren »anarchistischen« Chaos eine neue Ordnung umgeschaffen werden.
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