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Aktualisiert: 5. Mai 2025
Wie oft hatte ich in Sagen und Märchen den Satz gehört: "und er begab sich nach dem Himavat und lebte dort ein Asketenleben"! Zu Tausenden und Abertausenden waren sie dort hinaufgestiegen, die Erlösungsuchenden, um in der Bergeinsamkeit durch Bußübungen sich das Heil zu erringen jeder mit seinem Wahn: und nun nahte er, der einzige Wahnlose, dessen Spuren wir folgten.
Der Graf war Mönch geworden in dem von ihm gestifteten Kloster. Anfangs fand er Trost in der Stille des Klosterlebens, in der Einförmigkeit der Bußübungen. Die Zeit aber, statt den Stachel abzustumpfen, zeigte ihm stets gräßlicher seine Tat. Über ihn kam seines Stammes tatenheischender Geist und die Einsamkeit der Zelle ward ihm zur Folterqual.
Dies war seine Pflicht, und er erfüllte sie nur um so eifriger, da sie mit seinem Interesse zusammenfiel. Der König fuhr noch eine Zeit lang fort zu sündigen und zu bereuen. In seinen Stunden der Zerknirschung legte er sich strenge Bußübungen auf.
Beide waren in großer Frömmigkeit erzogen, was bei dem Fräulein so gewirkt hatte, daß sie trotz angeborener Lebhaftigkeit sich jede Lustbarkeit versagte und auch die schuldloseste Ausgelassenheit, zu der Jugend und Gelegenheit sie einmal fortrissen, durch anhaltende Bußübungen wieder einzubringen suchte, bis sie zuletzt ein gedrücktes, leicht geängstetes Wesen erhielt, aus dem die Wärme ihrer Natur zuweilen rührend hervorbrach.
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