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Aktualisiert: 26. Mai 2025


Weder Laelius noch Scipio Aemilianus koennen in der Auguraldisziplin, an die auch Polybios zunaechst denkt, etwas anderes gesehen haben als eine politische Institution; doch war der Nationalsinn in ihnen zu maechtig und das Anstandsgefuehl zu fein, als dass sie mit solchen bedenklichen Eroerterungen oeffentlich haetten auftreten moegen.

Cicero zum Beispiel, obwohl in der Prosa einer der Hauptvertreter der modernen Tendenz, verehrte dennoch die aeltere nationale Poesie ungefaehr mit demselben anbruechigen Respekt, welchen er der aristokratischen Verfassung und der Auguraldisziplin zollte; "der Patriotismus erfordert es", heisst es bei ihm, "lieber eine notorisch elende Uebersetzung des Sophokles zu lesen als das Original". Wenn also die moderne, der demokratischen Monarchie verwandte literarische Richtung selbst unter den rechtglaeubigen Enniusbewunderern stille Bekenner genug zaehlte, so fehlte es auch schon nicht an dreisteren Urteilern, die mit der einheimischen Literatur ebenso unsaeuberlich umgingen wie mit der senatorischen Politik.

Ihre Lehre von den Goettern und vom Staat zeigte bald eine seltsame Familienaehnlichkeit mit den realen Institutionen ihrer Brotherren; statt ueber den kosmopolitischen Philosophenstaat stellten sie Betrachtungen an ueber die weise Ordnung des roemischen Beamtenwesens; und wenn die feineren Stoiker, wie Panaetios, die goettliche Offenbarung durch Wunder und Zeichen als denkbar, aber ungewiss dahingestellt, die Sterndeuterei nun gar entschieden verworfen hatten, so verfochten schon seine naechsten Nachfolger jene Offenbarungslehre, das heisst die roemische Auguraldisziplin, so steif und fest wie jeden anderen Schulsatz und machten sogar der Astrologie hoechst unphilosophische Zugestaendnisse.

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