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Der Kapuziner war abscheulich hässlich, aber er predigte vortrefflich, stand in dem Ruf ganz ausgezeichneter Frömmigkeit und erfreute sich trotz seiner faunischen Manieren des Zutrauens der Damen in so hohem Grade, dass sie ihn zum Direktor ihrer geistlichen Übungen wählten. Am liebsten aber hatte es Pater Achazius mit Witwen und Jungfrauen von reiferen Jahren zu tun.

Über die zur Zeit Napoleons III. und seiner Kaiserin werde ich vielleicht einmal später zu berichten haben. Der erwähnte Kapuziner hieß P. Achazius und lebte in einem Kloster zu Düren im jetzigen preußischen Regierungsbezirk Aachen.

P. Achazius nebst einigen seiner Mitarbeiter wurden eingesperrt. Die Akten über diesen skandalösen Prozess lagen später noch längere Zeit in Lüttich; wurden dann aber an die preußische Regierung nach Aachen abgeliefert. Es fehlen indessen schon manche wichtige Stücke und andere verloren sich später, weil die beteiligten Familien alles nur mögliche taten, die Denkmäler ihrer Schande zu vernichten.

Achazius ließ die Ruten oft in Essig legen und hieb die hier erwähnte Dame manchmal so stark, dass sie unter irgendeinem Vorwand über drei Wochen lang das Bett hüten musste. Im Laufe der Untersuchung ergab sich, dass so viele Kapitel, Klöster und Familien dadurch kompromittiert wurden, dass Napoleon dem Generalprokurator aus politischen Gründen befahl, den Prozess niederzuschlagen.

Die Zahl dieser adamitischen Ordensschwestern wurde bald ziemlich zahlreich und Achazius, unfähig, einer so großen Menge frommer Damen zu genügen, zog rüstigere Kämpfer des Glaubens unter seinen geistlichen Brüdern mit in seine Bußanstalt, welche fröhlich gedieh und vielleicht heute noch bestehen würde, wenn das Geheimnis derselben nicht durch ein junges Mädchen aus Achazius' Schule entdeckt worden wäre, welche Nonne wurde, als solche die Bekanntschaft eines französischen Offiziers machte und diesem die Sache mitteilte.