Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 4. Juli 2025


Allein der feindliche Anführer wollte keineswegs aufhören, um den Besitz der Maikuhle zu ringen. Schon am 11. zogen starke Truppenabteilungen über die Verbindungsbrücke bei der Altstadt nach Sellnow hinüber, und am nächstfolgenden Tage entwickelte sich vor Neu-Werder eine Macht von wenigstens ein paar Tausend Köpfen, die einen härteren Stand als jemals befürchten ließ.

Der Kommandant, in dessen Gefolge ich war, befand sich auf der Bastion Pommern, von wo auch das Feld zu beiden Seiten des Platzes am bequemsten übersehen werden konnte. Um die Unserigen gegen Sellnow hin zu unterstützen, war der Major * mit drei Kompagnien seines Bataillons abgeschickt worden, mit dem Auftrage, sich den Schillschen Truppen anzuschließen und das Gefecht zum Stehen zu bringen.

Das wurde auch von den Franzosen in Sellnow selbst so lebhaft befürchtet, daß dort bereits zum Abzuge eingepackt war. Das war es aber auch, was Schill zu wiederholten Malen und aufs dringendste vom Kommandanten forderte, als er noch am Abende den Entschluß faßte, den Angriff seinerseits von Werder aus fortzusetzen.

Hätten jedoch eben diese Truppen, vielleicht noch durch einige Mannschaft mehr unterstützt, sich etwas weiter hervor und einen entschlossenen Anfall auf Sellnow selbst und die dahinterliegende Schanze gewagt, so würden die Vorteile dieses Tages eine noch entschiedenere Gestalt angenommen, die gänzliche Zersprengung des Feindes bewirkt und den Wiedergewinn des Kauzenberges zur Folge gehabt haben.

Des Feindes bewundernswürdige Tätigkeit hatte am Ende des Maimonats, an der Ost- wie an der Westseite der Festung dort bis hart an den Strand, um sich gegen die Angriffe von der Seeseite besser zu schützen, hier bis über Sellnow hinaus in einem großen Halbmonde umher nicht weniger als fünfundzwanzig große und kleine Schanzen, Batterien und Fleschen zustande gebracht und untereinander in Verbindung gesetzt; hatte künstliche Dämme auf mehr als einem Punkte begonnen und die Laufgräben an verschiedenen Orten, zunächst aber gegen die Wolfsbergschanze, eröffnet.

Schill wartete jedoch diesen Angriff nicht ab, ging dem Feinde mit ein paar Kanonen und seinem gesamten Korps entgegen, verwickelte ihn in den Morast und benutzte die unter ihm entstandene Unordnung so rasch und glücklich, daß auf dem verwirrten Rückzuge Alt- und Neu-Werder für den Feind verloren gingen und er bis an seine feste Stellung bei Sellnow zurückgetrieben wurde.

Anfall und Verteidigung waren in gleichem Maße heftig, aber nur zu bald mußte die Besatzung der Übermacht weichen, und auch das weiter zurückliegende Dorf Sellnow ging verloren, ohne daß die nachrückende zahlreiche Verstärkung vermochte, dem Feinde seine Vorteile wieder zu entreißen.

Dies war für uns ein sehr empfindlicher Verlust, denn nur von der Position von Sellnow aus war die Stadt auf dieser Seite angreifbar. Rasch und besonnen hingegen benutzte der Feind auf der Stelle seine erlangten Vorteile, ging in das Siederland vor, setzte sich hinter das Gradierwerk und zeigte sich selbst vor dem Galgenberge.

Wort des Tages

laubgrün

Andere suchen