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Bist du zufrieden, Herr? Kandaules. Ich bin erstaunt! Gyges. Und da du denn nicht weißt, wo dir die Mutter Nachweint, und wo das Haus des Vaters steht, So geh, bis du es findest, in das meine, Ich schenke dir's und hol nur noch mein Schwert! Kandaules. Was machst du, Gyges? Gyges. Herr, ich danke dir, Daß du dies Werk durch mich vollbringen wolltest: Es bleibt das Deinige! Kandaules.

Sie zitterte, als sie Den Laut vernahm, sie rief: steh auf, steh auf, Im Winkel ist ein Mensch versteckt, er will Dich morden oder mich! Wo ist dein Schwert? Ich stellte mich erschreckt, wie sie, und tat's, Und plötzlich standest du, vom hellsten Strahl Der Ampel grell beleuchtet, vor mir da, Ist das genug? Verstummst du nun vor mir? Gyges. Ich wollte sichtbar sein! Kandaules.

Doch nicht mit einem Tropfen seines Blutes Möcht' ich mir diesen höchsten Platz erkaufen, Denn selbst im Rausch vergäße ich ihn nicht! Rhodope. Du kannst es mir versagen, das ist wahr! Verlaß mich denn! Gyges. Was sinnst du, Königin? Rhodope. Ein Werk, das still beschlossen und noch stiller Vollbracht wird. Geh! Gyges. Versteh ich dich? Rhodope. Vielleicht. Gyges. Du könntest? Rhodope.

Doch ich verfolgte sie, als müßte ich Für die Erinnyen den Dienst versehen, Und nicht ein einziger kam mir davon! Dann wollt' ich mit dem Ring zurück zum Grabe, Allein obgleich ich mir mit blut'gen Leichen Den Weg bezeichnet hatte: nicht am Abend Und nicht des Morgens ließ es sich mehr finden, Und wider meinen Willen blieb er mein. Kandaules. Das ist ein Schatz, wie keiner! Gyges.

Nun? Gyges. Herr, du kommst im rechten Augenblick! Kandaules. Dann müßte ich zwei Glückliche hier finden! Gyges. Noch nicht, doch gleich! Wie zart ist sie! Wie hart die meinige, Wie schwielenreich von Schwert und Spieß! Das paßte Doch gar zu schlecht! Die muß ein Rosenblatt, Das sich zusammenrollt, schon schmerzlich spüren, An meiner stumpft der schärfste Dorn sich ab!

Man soll den Schatz nicht preisen, Den man nicht zeigen kann! Man wird verhöhnt, Wer glaubt an Perlen in geschloßner Hand! Gyges. Ich! Kandaules. Gyges, schon der Schatten, den Rhodope Im Mondschein wirft du lächelst! Trinken wir! Gyges. Ich lächle nicht! Kandaules. So solltest du! Wer kann Denn nicht so prahlen? Sprächst du so zu mir, Wie ich zu dir, ich sagte: zeig sie mir, Sonst schweige still!

Ihm schwindelte, Er stand geblendet da, und als ihm die Besinnung wiederkehrte, riß er stumm Die Krone sich vom Haupt, wie einen Kranz, Der plötzlich welk geworden ist im Haar, Und warf sie mit Verachtung hinter sich. Rhodope. Er! ha! Gyges. Du lächeltest ihn freundlich an, Als du es sahst, da kam ihm so viel Mut, Sich dir um einen halben Schritt zu nähern.

Wie, wenn sich jetzt Die goldne Aphrodite, schwer beleidigt, Von ihrer liebsten Tochter wenden müßte, Weil sie ein Blick aus fremdem Aug' entweiht! Sie tut's nicht gern, sie säumt noch, weil sie hofft, Daß eine rasche Sühne folgen wird, Oh, Göttin, lächle fort! Ich bringe sie! Kandaules. Das sprach der Grieche. Gyges. Herr, gewähre mir Die letzte Bitte! Kandaules.

Gyges. Aus einem Grabe, Aus einem Grabe in Thessalien! Kandaules. Du hast ein Grab erbrochen und entweiht? Gyges. Nein, König, nein! Erbrochen fand ich's vor! Ich kroch nur bloß hinein, um mich vor Räubern Zu bergen, die in großer überzahl Mir auf der Fährte waren und mich hetzten, Als ich in abenteuerlichem Triebe Das öde Waldgebirge jüngst durchstrich.

Dann stürzt' ich hin, allein das täte nichts, Denn im Verröcheln würde ich den Ring Noch einmal drehen und zu ihren Füßen, Mein Auge zu dem ihrigen erhebend Und ihre Seele, wie die meine wiche, Aus ihren Blicken durstig in mich saugend, Verhaucht' ich meines Odems letzten Rest! Thoas. Der König schenkt dem Gyges, seinem Günstling, Die schöne Sklavin, die ihm wohlgefällt! Gyges.