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Aktualisiert: 9. Mai 2025
»Hab' ich euch je geklagt, Kaspar«, war des Schulmeisters Antwort, »daß es mir übel gehe, und je gewünscht, reich zu werden? So lange mir mein Gott einen genügsamen Sinn läßt, worum ich ihn täglich anflehe, bin ich reich genug, und werde auch lernen, die Ungeduld des Fleisches zu überwinden und mich der Trübsal zu rühmen.
Vorher aber blieb er noch einige Wochen zu Hause und die Augen seiner Eltern blickten besorgt auf das bleiche Gesicht des schlanken Jünglings und fürchteten sich vor der Trennung. Die Pflicht erforderte es, daß Leon sich erst dem Förderer seiner Studien, dem Grafen, vorstelle und ihn um weitere Gnade anflehe.
O, vergönne mir denn heute, daß ich mich deinem Throne nähere und dich um Kraft dazu anflehe, daß es mir glücke, auf meiner Pilgerreise etwas zu wirken, das von dem frommen Geist zeugen möge, den der Heimgegangene in meiner Seele gepflegt hat.
Sagen Sie ihm, daß ich ihn so an mein Herz schließe" hier streckte sie die Arme auseinander und drückte sie wieder auf ihre Brust zusammen , "daß ich täglich Gott und unsere heilige Jungfrau für ihn im Gebet anflehe, daß ich ihm und seiner Frau meinen Segen gebe, und daß ich nur wünsche, ihn vor meinem Ende noch einmal mit diesen Augen zu sehen, die so viele Tränen über ihn vergossen haben."
Er ward mitunter selbst zweifelhaft, ob der Strom der Leidenschaft, der seine Bitten trug, vom Himmel oder aus einer anderen Quelle stamme. Das heißt: er wußte nicht recht, ob er nicht etwa den Himmel im Grunde um ein höllisches Gut anflehe. Es mochte christlichem Mitleid und priesterlicher Sorge entsprungen sein, wenn er die Geschwister Scarabota in sein Gebet einbezog.
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