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Aber erst Mann und Weib zusammen ergeben den Genus »Mensch«. Männerhaß oder Weiberverachtung sind abnorme Erscheinungen, die ihre Hinfälligkeit im eigensten Wesen tragen.

Und so richten diese letzten spärlichen Worte die eigene Tat und das eigene Werk. Die Berechtigung des Weiberhasses und der Weiberverachtung erkennt man aus den Argumenten, auf denen sie steht und mit denen sie fällt.

Obwohl der Selbstmord des jungen Philosophen diese Beachtung wesentlich erhöhte, wäre sie ihm jedenfalls auch ohne diesen tragischen Anlaß in hohem Maße zuteil geworden, schon durch seine ebenso frappierende, als für viele vielleicht verlockende Tendenz einer kaum jemals in solch maßloser Weise geäußerten Weiberverachtung, die auf einem Unterbau schwerwissenschaftlicher Theorien postiert ist.

Nachdem uns endlich noch enthüllt wird, daß dem gewöhnlichen, sozusagen dem »normalen« Homosexuellen das typische Bild des Weibes seiner ganzen Natur nach ein Greuel ist, eine Enthüllung, die umso interessanter ist, als sie den Schlüssel für so manche »wissenschaftlich fundierte« Weiberverachtung enthalten dürfte wird abschließend von der ganzen eigenen Theorie ausgesagt »daß sie völlig widerspruchslos und in sich geschlossen erscheint und eine völlig befriedigende Erklärung aller Phänomene ermögliche«. Von der Bescheidenheit, ja Demut, die dem Autor dieses Buches im persönlichen Verkehr eigen gewesen sein soll, ist jedenfalls in dem Buche selbst nichts zu merken.

Aber die Sache stimmt nicht, sie verrät sich durch eine rote Spur, die selbst kindlichste Einfalt und gutmütigste Gläubigkeit nicht übersehen kann: Ruckediguck, Blut ist im Schuck! Dieser Fall war der des Dr. Weininger, der jüngst durch Selbstmord seinem Leben ein Ende gemacht hat. Sein Buch »Geschlecht und Charakter« ist eine wahre Encyklopädie der Weiberverachtung.