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Psychologisch merkwürdig war dieß Gedicht, weil Schiller darin schon im Allgemeinen die Zerwürfnisse angedeutet hatte, die er später mit gewaltsamem Ungestüm in den "Räubern" zur Sprache brachte. Ganz im Geiste Klopstocks war eine zweite lyrische Ergießung, die unter der Ueberschrift: "der Abend", eine Stelle in Balthasar Haug's Schwäbischen Magazin vom Jahr 1776 fand.

Bald braust der Zug durch prächtige Buchenwälder; bald sieht man rechts und links reichen Wechsel von Hügeln und Thälern, Wiesen mit weidendem Vieh, Kornfelder, hie und da auch einen See. Hier und bei Roskilde werden dem litteraturkundigen Deutschen Erinnerungen wach. In Sorö lehrte einst Basedow; Roskilde ist durch Klopstocks OdeRothschilds Gräberberühmt geworden. Von Helsingör nach Gent.

Schon seit vielen Jahren schrieb man in Deutschland nach Klopstocks Einleitung sehr lässliche Hexameter; Voß, indem er sich wohl auch dergleichen bediente, ließ doch hie und a merken, dass man sie besser machen könne, ja er schonte sogar seine eigenen vom Publikum gut aufgenommenen Arbeiten und Übersetzungen nicht. Ich hätte das gar gern auch gelernt, allein es wollte mir nicht glücken.

Er läßt die Charaktere durch Handlungen vor uns entstehen, während in der Luise nur Beschreibung ist; er nüanciert und individualisiert sie, während die Personen Klopstocks als verkleidete Abstraktionen des Guten und Bösen, der Allmacht und Unmacht u. s. w. alle den gleichen wesenlosen Typus tragen.

In diesem Dialog, dem ersten dramatischen Versuch des achtjährigen Knaben trat besonders die Naivität hervor, womit Goethe, durch seinen Vornamen Wolfgang bezeichnet, seinem Schulcameraden Maximilian gegenüber, sich als den Soliden und Wohlerzogenen geschildert hatte. Einen tiefen Eindruck auf Goethe's poetisch gestimmtes Gemüth machte um diese Zeit Klopstocks Messias.

B. besitzt die künstlerische Einheit nicht; die Geschichte von der Dido z. B. fällt aus dem epischen Ton heraus und ist eine ganz tragische Episode. Auch Klopstocks Messias ist, weil der Dichter ungefähr zwanzig Jahre daran arbeitete, sehr disparat in seinen einzelnen Teilen.

Aber derselbe Dichter, der in der Iphigenie die antike Formschönheit mit der modernen Unendlichkeit des Gefühls zu vermählen und die Nebel nordischer Phantastik mit griechischer Sonnenheiterkeit zu durchleuchten gewußt hatte, der in unserm Epos den Geist homerischer Einfalt durch eine ganz moderne Welt wehen ließ, demselben war es vorbehalten, auch den heroischen und elegischen Vers der Alten nach Klopstocks und Vossens mühevoller, nicht immer glücklicher Anstrengung mit so leichter Aneignung in unsre Sprache zu verpflanzen, daß es schien, er habe derselben von jeher angehört.

Die Messiade hatte ihn schon in seiner Jugend begeistert. Sorgfältig schrieb er sich aber auch die einzelnen Oden und Elegien jenes Sängers ab, und freute sich sehr, als die Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt die erste Sammlung von Klopstocks Gedichten veranstaltete. Auch für die von diesem Schriftsteller damals herausgegebene "Deutsche Gelehrtenrepublik" interessirte sich Goethe lebhaft.

Wieland hatte damals alle Anlage, ein religiöser Schwärmer zu werden. Die Lectüre von Youngs Nachtgedanken und von Klopstocks Mesias war geeignet, jene Stimmung zu unterhalten, und ihn über die Grenzen eines ruhigen Forschens weit hinaus zu führen. Sein Eifer für Glauben und Frömmigkeit kannte kein Maaß und Ziel, und Toleranz war ihm ein völlig fremder Begriff.

Klopstocks Welt ist bodenlos, seine Engel und Teufel leere Einbildung, Abbadonna, der bekehrte Teufel, eine absurde Inkonsequenz des Lasters, des personifizierten Lasters. Klopstock gefällt sich in unrealen Personen und Dingen, die nicht aus der wirklichen Welt und deren poetischem Gehalt herausgegriffen sind.