United States or Guinea ? Vote for the TOP Country of the Week !


Wir berühren diese Thatsachen, und könnten noch eine ganze Reihe ähnlicher Beispiele anführen, nur um zu zeigen, wie übereilt es wäre, aus den oft nur schwache Annäherungen liefernden Berechnungen der *Edfu*er Schenkungsurkunde schliessen zu wollen, die richtigen Methoden seien den in die Wissenschaften eingeweihten aegyptischen Priestern nicht bekannt gewesen. Doch zurück zum Papyrus *Rhind*.

Nimmt man mit *Eisenlohr* und *Cantor* an, dass die Aegypter die Dreiecksfläche wirklich dem halben Producte zweier Seiten gleichsetzten, so steht man vor der Frage, warum nicht in derselben Art die Flächen der in der *Edfu*er Schenkungsurkunde auftretenden Dreiecke bestimmt erscheinen?

Am linken Nilufer in der Mitte zwischen *Theben* und *Assuan* liegt *Edfu*, das alte *Appollinopolis Magna* mit einem stattlichen Tempelbau aus den Zeiten der Ptolomäer. Das Geschenk, welches hier *Horus* und den übrigen Göttern von *Edfu* verliehen wird, besteht aus einer Anzahl von meist viereckigen Aeckern, deren vier Seitenlängen nebst Flächeninhalten angegeben erscheinen.

Bei sehr vielen der in der *Edfu*er Schenkungsurkunde vorkommenden Vierecke ist der Unterschied je zweier Gegenseiten entweder Null oder verhältnissmässig so klein, dass man den betreffenden Vierecken eine vom Rechtecke wenig verschiedene Gestalt beilegen kann, und die erhaltenen Resultate somit eine ziemliche Annäherung an den richtigen Flächenwerth darstellen dürften, nach dem man mit Rücksicht auf die bei *Sesostris* bemerkte Eintheilung des Landes in Rechtecke voraussetzen darf, gerade diese oder eine ihr zunächst kommende Form der Felder sei die auch damals schon beliebte gewesen.