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Ihr frommes Lied mag fort und fort an unserm Grab Auf ew'ge Zeiten schallen bei der Kerze Schein; Doch heute nicht bedarf es ihres reinen Amts, Der blut'ge Mord verscheucht das Heilige. Chor. Don Cesar. Nicht auf der Welt lebt, wer mich richten strafen kann, Drum muß ich selber an mir selber es vollziehn.

»Hatte die Aufführung des Trauerspiels #La mort de César# immerhin etwas seltsam Ominöses gehabt, so mußte es auf diejenigen, die diesen Abend miterlebt hatten, noch lange nachher einen erschütternden Eindruck machen, als sie erfuhren, wie wenig gefehlt hatte, daß diese Aufführung wirklich zum größten Trauerspiel der neueren Weltgeschichte geworden wäre.

Was steh' ich hier in Furcht und Zweifelsqualen? Schnell will ich Licht mir schaffen und Gewißheit. Verzieh, Don Manuel; gleich folg' ich dir. Don Manuel. Folge mir nicht! Hinweg! Mir folge Niemand! Was ist dem Bruder? Mutter, sage mir's. Isabella. Ich kenn' ihn nicht mehr. Ganz verkenn' ich ihn. Don Cesar.

Fünfter Auftritt. Beide Brüder. Beide Chöre. Chor. Ich nicht vergoß das verwandte Blut. Nein zum Himmel erheb' ich die Hände: Ihr seid Brüder! Bedenket das Ende! Du bist der ältre Bruder, rede du! Dem Erstgebornen weich' ich ohne Schande. Sag' etwas Gutes, und ich folge gern Dem edeln Beispiel, das der jüngre gibt. Don Cesar.

So ordnet denn ein feierlich Begräbnißfest In dieses Schlosses Kirche, die des Vaters Staub Verwahrt, geräuschlos bei verschloßnen Pforten an, Und Alles werde, wie es damals war, vollbracht. Chor. Don Cesar. Das war kein glücklich Zeichen, daß des Grabes Mund Geöffnet blieb im Hause der Lebendigen. Wie kam's, daß man das unglückselige Gerüst Nicht nach vollbrachtem Dienste alsobald zerbrach?

Ich will es thun, wenn du das Schloß am Meere Beziehen willst, um das wir heftig stritten. Don Cesar. Ich nehm' es nicht, doch bin ich's wohl zufrieden, Daß wir's gemeinsam brüderlich bewohnen. Don Manuel. So sei's! Warum ausschließend Eigenthum Besitzen, da die Herzen einig sind? Don Cesar. Warum noch länger abgesondert leben, Da wir, vereinigt, jeder reicher werden? Don Manuel.

An die mütterliche Brust Will ich dich pressen, bis, vom Todesfrost Gelöst, die warmen Adern wieder schlagen! Welch Schreckliches ist hier geschehn? Wo fandst du sie? Wie kam das theure Kind In diesen kläglich jammervollen Zustand? Chor. Dein Sohn Don Cesar wird dir Alles deutlich Verkündigen, denn er ist's, der sie sendet. Isabella. Mein Sohn Don Manuel, so willst du sagen? Chor.

Den Bruder hab' ich dir und hab' ihn mir Gemordet Dir gehört der Abgeschiedne jetzt Nicht näher an, als ich, der Lebende, Und ich bin mitleidswürdiger, als er, Denn er schied rein hinweg, und ich bin schuldig. Don Cesar. Weine um den Bruder, ich will mit dir weinen, Und mehr noch rächen will ich ihn! Doch nicht Um den Geliebten weine! Diesen Vorzug, Den du dem Todten gibst, ertrag' ich nicht.

Chor. Don Cesar. Ans Werk denn eilet ungesäumt! Noch diese Nacht Vollende sich das mitternächtliche Geschäft! Die nächste Sonne finde von Verbrechen rein Das Haus und leuchte einem fröhlichen Geschlecht. Erster Chor. Don Cesar.

Versink, o Schwelle, Unter der schrecklichen Füße Tritt! Schwarze Dämpfe, entsteiget, entsteiget Qualmend dem Abgrund! Verschlinget des Tages Lieblichen Schein! Schützende Götter des Hauses, entweichet! Lasst die rächenden Göttinnen ein! Fünfter Auftritt. Don Cesar. Isabella. Beatrice. Der Chor.