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Es war für ihn ein Glück, daß eine Ortsveränderung seinem Schicksal eine andere Wendung gab. Sein aufgelöstes Verhältniß zu dem Freiherrn von Dalberg schien sich wieder anknüpfen zu wollen. Wiederholt hatten die Mitglieder des Mannheimer Theaterausschusses, bei denen Schiller noch in gutem Andenken stand, den Wunsch geäußert, daß die "Verschwörung des Fiesko" aufgeführt werden möchte.

Unstreitig die bedeutendste Abhandlung, die Schiller für das Würtemberger Repertorium der Literatur lieferte, war eine Selbstcritik der Räuber nach der Mannheimer Theaterausgabe. Sich selbst und seine Leistungen beurtheilte er mit einer vorurtheilsfreien Strenge, die in Bezug auf sein Talent mitunter an Geringschätzung grenzte.

Nicht einmal einige Zeilen von Dalbergs Hand milderten diese kalte abschlägliche Antwort, die mit der frühern Theilnahme jenes Mannes an Schillers Schicksal in dem auffallendsten Contraste stand. Immer überließ sich Schiller noch der Hoffnung, daß die Mannheimer Theaterdirektion sein Trauerspiel annehmen werde.

Er entschied sich indeß, nach einiger Ueberlegung, zur Annahme der erneuerten Vorschläge, die ihm Dalberg in Bezug auf eine Anstellung als Theaterdichter aus freiem Antriebe machte. In einem Briefe vom 11. September 1783 machte Schiller die Bedingungen namhaft, unter denen er sich bei der Mannheimer Bühne angagirt hatte.

Von der mächtigen Wallung seines Schauspiels überzeugte sich Schiller, der der Vorstellung beiwohnte, durch den stürmischen Beifall der Menge. Ohne Urlaub war er heimlich nach Mannheim abgereist. Die Darstellung seines Schauspiels hatte so begeisternd auf ihn gewirkt, daß in ihm der Wunsch aufstieg, als Mitglied des Mannheimer Theaters die Bühne zu betreten.

Seine trübe Stimmung erheiterte sich, als er, wieder in Mannheim angelangt, mit Iffland und Beil nach Frankfurt am Main reiste. Dorthin waren die genannten Mitglieder der Mannheimer Bühne eingeladen worden, um Gastrollen zu geben. Sie traten unter andern in "Cabale und Liebe" und in dem Ifflandschen Schauspiel "Verbrechen aus Ehrsucht" auf, und fanden großen Beifall. In einem Briefe vom 1.

Dalberg, einem als Beförderer von Kunst und Wissenschaft allgemein geachteten Manne, in Verbindung gekommen. Auch von Dalberg ward er zu einer Umarbeitung seiner Räuber für die Mannheimer Bühne aufgefordert, die damals zu den vorzüglichsten in Deutschland gehörte.

Seinen Brief schloß Schiller mit den Worten: "Ich glaube, daß ein Dichter, der drei Stücke auf die Schaubühne brachte, unter denen die Räuber sind, einiges Recht hat, Mangel an Achtung zu rügen." Von den Mitgliedern der Mannheimer Bühne ward dieser Tadel nicht gleichgültig aufgenommen.

Verletzt fühlten sich die wegen ihres Spiels oft hart von ihm getadelten Mitglieder der Mannheimer Bühne besonders dadurch, daß er sie, was bisher bei Theaterkritiken noch nicht üblich gewesen, bei jenen Rügen geradezu nannte. Auf ähnliche Weise äußerte er sich in seinen Briefen an Dalberg.

Noch schicke ich dir nichts und halte ein Dutzend kleine Skizzchen zurück, um dir auf mal etwas Gutes zu senden. Diese Woche ist still und fleißig hingegangen. Besonders hab' ich in der Perspektiv manches gelernt. Verschaffelt, ein Sohn des Mannheimer Direktors, hat diese Lehre recht durchgedacht und teilt mir seine Kunststücke mit.