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Angesichts der vielen schrecklichen Sturmwerkzeuge, die beim feindlichen Heere emporragten, beschlossen sie endlich, ohne Rücksicht auf Breydels Widerstand, mit dem Feind in Unterhandlungen zu treten. Als der gereizte Breydel ihre Absicht merkte, brüllte er vor Wut wie ein verwundeter Löwe und stürmte mit einem unverständlichen Geschrei auf De Coninck los.

Seine Stimme war angenehm und wohlklingend, ohne die Weichheit einer Frauenstimme. De Coninck bedachte, daß Breydels Vorhaben heikel war und antwortete daher: »Meister Jan, ich komme mit; wir werden unter uns die nötigen Maßnahmen treffen. Erst aber erkennet in dieser edlen Jungfrau die Tochter von unserem Herrn Robrecht van Bethune

Die Männer, welche die Leichen der Mutter und Schwester Jan Breydels trugen, folgten den anderen auf der Flucht, und hinter ihnen schloß sich wieder das Tor.

Zu gleicher Zeit trat Machteld aus dem Zug und stellte sich vor die knienden Obmänner; sie nahm die Schilde aus den Armen der Knappen und hing sie um den Hals der neuen Ritter. Viele Zuschauer bemerkten, daß sie den Schild zuerst um Breydels Hals gehängt hatte, und daß dies absichtlich geschehen sein mußte, da sie deshalb einige Schritte seitwärts zu tun hatte.

O nein, sie sind tot, für immer, für ewig, mein Freund! Ich werde still und ohne Klagen leiden; nichts kann mich trösten; wir sind zu schwach, unsere Feinde zu mächtigDe Coninck antwortete nicht auf Breydels Worte und schien über etwas Wichtiges zu sinnen. Zuweilen glitt ein Schatten über sein Gesicht, als ob er sich Gewalt antäte, die innere Wut zu verbergen.

»O meine Brüderrief er, »kommt, reicht mir die Hand, denn ich habe eure Freundschaft nötig. Mir und unserer Zunft ist heute eine tiefe Schmach widerfahrenMeister und Gesellen drängten sich um Breydels Sessel. Nie hatten sie eine so tiefe Bestürzung und Betrübnis an ihm bemerkt; er schien unsagbaren Folterqualen zu erliegen.

Wie eine Sturmramme gegen eine Mauer stieß Breydels Stirn gegen die Brust seines Feindes, also daß dieser wankend zurückwich und nun auch ihm das Blut aus Nase und Mund stürzte. Ehe er sich wieder erholen konnte, fiel des Vlaemen Faust wie ein Stein zerschmetternd auf sein Haupt, und er stürzte mit einem Schmerzensschrei zu Boden. »Ihr habt des Löwen Klauen gespürtkeuchte Breydel.

Unterdessen hatten sich die meisten Obmänner durch De Coninck überzeugen lassen, daß sein trauriger Vorschlag die einzige Rettung war und hätten die Stadt gern übergeben, wenn Breydels Widerspenstigkeit es nicht unmöglich gemacht hätte.

Am selben Morgen, da Gwijde die schöne Aufgabe erfüllte, die treuen Dienste De Conincks und Breydels zu belohnen, hatte der französische Feldherr die vornehmsten seiner Ritter zu einem prächtigen Gastmahl geladen.

»Schändlicher Räuberrief er dem schwarzen Ritter zu; »ehrloser Franzose! Ihr habt lange genug gelebt! Ihr sollt Euch nicht ungestraft an der Tochter des Löwen, meines Herrn, vergriffen habenDer Ritter stand wie versteinert ob dieser plötzlichen Erscheinung und hörte die Drohungen Breydels mit Staunen.