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"Man muß ja keine Zeit versäumen", sagte sie; "man weiß nicht, wie lange man beisammen bleibt." Der Knabe, mehr trotzig und unwillig als ungeschickt, benahm sich nicht zum besten, raufte Wilhelmen und schien so bald nicht fertig werden zu wollen. Philine verwies ihm einigemal seine Unart, stieß ihn endlich ungeduldig hinweg und jagte ihn zur Türe hinaus.

Er machte seine Rechnung und fand, daß er, besonders da Melina den Vorschuß sogleich wieder zu bezahlen versprochen hatte, ebensoviel, ja noch mehr in Kassa habe als an jenem Tage, da Philine ihm den ersten Strauß abfordern ließ. Mit heimlicher Zufriedenheit blickte er auf sein Talent, mit einem kleinen Stolze auf das Glück, das ihn geleitet und begleitet hatte.

Philine sang ein Liedchen vom Kuckuck, welches dem Ankömmling nicht zu behagen schien; er empfahl sich bald. "Wenn ich nur nichts mehr von Natur und Naturszenen hören sollte", rief Philine aus, als er weg war; "es ist nichts unerträglicher, als sich das Vergnügen vorrechnen zu lassen, das man genießt. Wenn schön Wetter ist, geht man spazieren, wie man tanzt wenn aufgespielt wird.

Der Abschied Montans und seiner Frauenzimmer folgte bald hierauf, und wenn man ihn mit Lydien wohl noch gern gehalten hätte, so war doch die allzu unruhige Philine mehreren an Ruhe und Sitte gewohnten Frauenzimmern, besonders aber der edlen Angela beschwerlich, wozu sich noch besondere Umstände hinzufügten, welche die Unbehaglichkeit vermehrten.

Philine lud beide Begleiter zu sich in ihre Wohnung, weil man, wie sie sagte, aus ihren Fenstern das öffentliche Schauspiel besser als im andern Wirtshause sehen könne. Als sie ankamen, fanden sie das Gerüst aufgeschlagen und den Hintergrund mit aufgehängten Teppichen geziert.

Hast du die vordere Wackelfalte des verkürzten Rocks gesehen, die immer vorausspaziert, wenn sie sich bewegt? Sie hat gar keine Art noch Geschick, sich nur ein bißchen zu mustern und ihren Zustand zu verbergen." "Laß nur", sagte Laertes, "die Zeit wird ihr schon zu Hülfe kommen." "Es wäre doch immer hübscher", rief Philine, "wenn man die Kinder von den Bäumen schüttelte."

Er ging ernsthaft hinauf, den Stallmeister im Namen des Knaben herauszufordern. "Das ist lustig", sagte dieser; "einen solchen Spaß hätte ich mir heut abend kaum vorgestellt." Sie gingen hinunter, und Philine folgte ihnen.

"Geh, Mignon", sagte Philine, "und schaff uns, was wir brauchen; sag es dem Kellner, und hilf aufwarten!" Mignon trat vor Wilhelm hin und fragte in ihrer lakonischen Art: "Soll ich? darf ich?" Und Wilhelm versetzte: "Tu, mein Kind, was Mademoiselle dir sagt." Das Kind besorgte alles und wartete den ganzen Abend mit großer Sorgfalt den Gästen auf.

Laertes stellte ihm vor, wie unwahrscheinlich das Märchen sei, das Philine ihnen vorgespiegelt hatte, wie Figur und Haar sehr gut auf Friedrichen passe, wie sie bei zwölf Stunden Vorsprung so leicht nicht einzuholen sein würden und hauptsächlich, wie Serlo keinen von ihnen beiden beim Schauspiele entbehren könne.

Philine schmeichelte zwar, sie möchten zusammenhalten, aber sie mischten sich mehr und mehr unter die Lobensteiner, wurden Gläubiger der lustigen Rheinländer und setzten sich nach und nach in ihre Häuser. An den Herzog Stoffel ließ man nichts verlauten.