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Die seelische Arbeit knüpft an einen aktuellen Eindruck, einen Anlaß in der Gegenwart an, der imstande war, einen der großen Wünsche der Person zu wecken, greift von da aus auf die Erinnerung eines früheren, meist infantilen, Erlebnisses zurück, in dem jener Wunsch erfüllt war, und schafft nun eine auf die Zukunft bezogene Situation, welche sich als die Erfüllung jenes Wunsches darstellt, eben den Tagtraum oder die Phantasie, die nun die Spuren ihrer Herkunft vom Anlaß und von der Erinnerung an sich trägt.

Meint Ihr vielleicht den Schatz zu wahren? Dann rat ich Eurer Lüsternheit, Die liebe schöne Tageszeit Und mir die weitre Müh zu sparen. Ich hoff nicht, daß Ihr geizig seid! Um Euch das süße junge Kind Nach Herzens Wunsch und Will zu wenden; Und Ihr seht drein Als solltet Ihr in den Hörsaal hinein, Als stünden grau leibhaftig vor Euch da Physik und Metaphysika! Nur fort! Margarete mit einer Lampe.

Den Wunsch nach einem hohen, eleganten Sprung finden Sie sogar bei den Menschen. Kürzlich sah ich den Pfarrer Sündepiek fast einen Meter hoch springen, um einer kleinen Schlange zu imponieren, die vor ihm über den Weg lief. Seine Verachtung gegen alles, was nicht Springen war, ging dabei so weit, daß er seine Pfeife fortschleuderte, ohne die kein Pfarrer leben kann. Begreifen Sie diesen Ehrgeiz!

Sehen Sie, lieber Herr Bergrat, grade an Sie habe ich eben noch gedacht, und wie oft ich die letzten Zeiten hindurch an Sie gedacht habe und Sie gern einmal gesprochen hätte, das kann nur ich alleine wissen. Also aber vor allem andern, Ihnen geht es doch nach Wunsch in der WeltWem geht es eigentlich nach Wunsch in der Welt? Wem ging es irgend einmal zu irgendeiner Zeit danach?

Sagen Sie das meinem geliebten Bruder, ich hoffe, er wird es mir nicht übel deuten, daß ich ohne seinen Rath gehandelt habe, er hat ein Recht darauf, von mir um Rath gefragt zu werden, und es ist mein Wunsch, über Alles seinen Rath zu hören; bei dieser Gelegenheit aber hätte ein Aufschub von einer einzigen Woche ernste Folgen nach sich ziehen können.“ Diese schmachvollen Entschuldigungen wurden am nächsten Morgen von Rochester wiederholt, und Barillon nahm sie artig auf.

Ob diese neue Pfaffenart gedeiht Und was sie taugt, ist ein Problem der Zeit... "Der neuen Pfaffheit wünsch' ich alles Heil, Mir selbst erkür' ich doch ein ander Teil. Mich treibt's aus meinem kirchlichen Beruf Hinaus zu Dem, der mich ernährt und schuf, Der heute noch gelind auf Erden geht, Von seinem blauen Mantel weit umweht.

Eigentlich wußte sie ihn schon lange auswendig. Sie sagte ihn vorwärts, das ging, rückwärts, das ging auch. Dann sah sie ihn darauf an zum wievielten Male! , ob er ihr mundgerecht sei und von der Schwester dem Bruder sich sagen lasse, denn Graciosus hatte es erraten: sie liebkoste den Wunsch, mit dem Wulfenbecher dazustehen und ihn Wulfrin zu kredenzen. Ob es die Mutter erlaube?

Wenn du durchaus die Schürzen nicht tragen magst, so kannst du ja deinen Wunsch der Vorsteherin mitteilen, vielleicht erfüllt sie dir denselben.« »Ich werde sie nicht erst darum fragen! Solche Dinge gehen sie gar nichts anwar Ilses unartige Antwort. Sie verließ die Mutter, auf welche sie einen wahren Groll hatte.

Diese Zeit für mich verwenden zu dürfen, war mein innigster Wunsch, und der wurde mir eher, viel eher erfüllt, als ich es für möglich hielt. Ich betone hier ein für allemal, daß es für mich keinen Zufall gibt. Das weiß ein jeder meiner Leser. Für mich gibt es nur eine Fügung. So auch in diesem Falle. Die Anstaltskirche in Waldheim hatte eine protestantische und eine katholische Gemeinde.

Die Lesewut machte zu Beginn des Gymnasiums einer unbändigen Sammelfreude Platz. Arnold besaß bald, wie ein Onkel sich ausdrückte, eine »Sammlung von Sammlungen«, er hob alte Tramwayzettel auf, flehte alle Abreisenden an, ihn in fremden Städten auf Zahnradbahnen und Elektrischen ja nicht zu vergessen, ferner ordnete er in Schachteln und Kistchen abgesondert: Knöpfe, alle Arten von Zündholzschachteln, Zigarrenbinden, Ansichtskarten mit und ohne Marke auf der Bildseite, Bleistifte, Autogramme, Münzen, Vereinsmarken, Siegelabdrücke, Mineralien, hinter Glas spannte er Schmetterlinge und Käfer auf, in Mappen hatte er bald mehrere Tausende von Bildern, aus alten Zeitschriften ausgeschnitten und sauber auf dünne Pappendeckel aufgeklebt. Er brannte um diese Zeit auf derartige alte Bände der »Gartenlaube«, der »Guten Stunde«, und unzerschnitten schienen ihm diese Hefte ihren wahren Zweck vollständig verfehlt zu haben, so daß ihm bei ihrem Anblick und wenn er sie nicht in seine Sphäre ziehen konnte, das Herz zerbrach. Wie alles, betrieb er solchen Sport mit dem ganzen Eifer seiner ganzen Natur, und wenig fruchtete da die stereotype Warnung des Vaters: »Arnold, du übertreibst allesDem Kinde, das zwei oder drei Sachen derselben Art beisammen sah, lag nichts näher als der Gedanke, solcher Dinge noch mehr auf einen Haufen oder in schöne Reihen zusammenzukriegen, und namentlich bestärkte ihn in diesem immer neu wiederholten und dadurch schon ganz geläufigen schnellen Gedankengang die Beobachtung, daß es ja so leicht war, eine Sammlung irgendwelcher Manier anzufangen, ja, daß eigentlich die Sammlungen schon um ihn herumlagen, nur freilich noch unentdeckt, ungeordnet, daher unwirksam. Es bedurfte aber jedenfalls keiner schöpferischen Tätigkeit, keines Hervorstampfens. Er mußte nur, wenn er beispielshalber auf die Idee gekommen war, Stahlfedern zu sammeln, seine alte Liebe, zuerst einmal seine Pennale ausleeren. Da lagen sie ja schon beisammen, halbverbraucht, aber immer noch Muster ihrer Art, er brauchte nur die besten herauszuklauben. Dann ging es über die Vorräte des Vaters im Comptoir her, wo die seltenen großen Stücke, wie Kolumbusfedern, oder die komisch verkrümmten Soennecken oder die zierlich-spitzen Stenographiefedern, die fast wie Nadeln aussahen, eiligst zusammengerafft wurden. Und mit dem Taschengeld, das ihm zum Ankauf von Schreibzeug übergeben wurde, ging nur eine kleine Verschiebung vor, er kaufte, statt wie bisher gedankenlos Federn immer derselben Art, möglichst verschiedenartige und exotische, natürlich nicht zum Schreiben, sondern zum Aufheben, während zum Schreiben möglichst lange derselbe Invalide herhielt. So rückte die Sammlung feurig vorwärts, es war gar keine Unmöglichkeit, tausend Stück zusammenzubekommmen oder die größte Sammlung von Europa überhaupt, es galt nur die richtigen Stege und Zuflüsse zu graben, durch rein geistige Überlegungen, denn der Rohstoff war ja vorhanden. Nur ihn gescheit in die Grube zu leiten, das war das Problem, ihn nicht unnütz an den Seiten abrinnen zu lassen. So hatte er beim Sammeln das Gefühl, nicht nur sich durch nützliche Tätigkeit auszuzeichnen, sondern auch irgendwie der ganzen Welt zu dienen und übersah er dann an einem der ersten Abende, da alle Quellen noch munter der neuen Sammlung zuflossen, seinen sauber geschlichteten Reichtum, so überfiel ihn ein beinahe schwindelndes Glück von Größe, Schönheit und Triumph, und der Wunsch, mit dem er einschlief, die Sammlung möge so weiter und weiter gedeihn, war um nichts weniger innig als das Nachtgebet ... Freilich nahm sein Interesse bald ab, wenn in seiner Nähe keine neuen Höhlen mehr zu sprengen waren, in denen schon große Haufen der gewünschten Dinge wie vorbereitet dalagen und auf ihn warteten; wenn es galt, nun ein Stück ums andere mühsam heranzulocken. Dann wurde die Sammlung aus den Kasten ins Dunkle gestellt, halb vergessen, eine andere trat mit neuen Hoffnungen ans Licht. So ging es zwei Jahre lang, bis endlich sein Streben an einer Briefmarkensammlung hängen blieb und sich gewitterwolkenähnlich verdichtete, da hier nebst dem Reiz der Ausdehnung und Vollständigkeit nun auch der des nicht mehr bloß kindischen Wertes in Aussicht gestellt wurde. Nun begann er in den Zehnuhrpausen zu »tauschen«, nicht ohne Streit und Schwindel, nun wußte er bald alle Wasserzeichen, Fehldrucke, Zahnungsunterschiede und Farbennüancen auswendig, niemand kam ihm darin gleich, ja sein stürmisches Interesse für alles, was mit Marken zusammenhing, ging so weit, daß er sogar den Flächeninhalt, die Hauptstadt und die Münzsorten jedes Landes wie dies in seinem Album angegeben war, schnell und genau erlernte. Mit seinem »Senf« in der Tasche, den er stets sorgfältig nach der neuesten Ausgabe korrigiert hatte, galt er unter den Kollegen als Autorität, wurde in schwierigen Fällen befragt und entschied unwidersprochen. Und nur etwas unterschied ihn von einem kühlen Fachmann: während er die verlockendsten Stücke fremder Sammlungen nachsichtslos, von ängstlichen Blicken ungerührt, als »falsch« oder »Neudruck« verurteilte, konnte er selbst sich von den Fälschungen, die ihm gehörten und die er als solche längst erkannt hatte, in einer seltsamen grundlosen Zärtlichkeit nicht trennen. Er glich da dem glühenden Liebhaber, der seine Leidenschaft nicht bezwingen kann, obwohl er die triftigsten Gründe hat, von dem Unwert des geliebten Gegenstandes überzeugt zu sein. So besaß Arnold, beispielsweise, eine alte Schweiz »mit der sitzenden Helvetia« nachgemacht, ganz plump nachgemacht. »Ich weiß ja, daß sie falsch ist« pflegte er zu sagen und sah die Marke mit stillverliebten, unendlich traurigen Blicken an, »aber ich laß sie doch drin, sie schadet ja doch nichts«, während er einen Kameraden in gleichem Fall unfehlbar mit den Worten: »So ein Stück ist eine Schmach für jedes anständige Album« ausgescholten hätte ... Ja es gab sogar Zeiten, allerdings nur zu Anfang der Markenperiode, in denen Arnold selbst fälschte, sich selbst betrog, indem er aus einem alten Album einfach die vorgedruckten Markenbilder, sofern sie mit »grau« oder »schwarz« bezeichnet waren, ausschnitt und als wirkliche Marken in sein Album einklebte. Davon ließ er bald, konnte aber von den einmal gewonnenen Exemplaren auch in der Folge nicht Abschied nehmen, in einer ganz unbestimmten, sinnlosen Hoffnung, wie sie eben den Ekstatiker auszeichnet: diese Scheinmarken könnten eines Tages doch vielleicht, wie durch ein alchymistisches Wunder, in echte und allgemein anerkennenswerte verwandelt werden. Ebensowenig mochte er sich entschließen, beschmutzte oder lädierte Stücke auszuscheiden. »Sie fehlt mir ja gerade zum Satzdieses Zauberwort hielt ihn fest. O welche Freude war das, welcher Anblick konnte schöner sein als der einer Albumseite, deren vorgezeichnete Reihen