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Aber Riccardo fragte gar nicht erst, welches der beiden Mädchen Francesca sei, er wußte es gleich, er konnte sich nicht täuschen, er dachte gar nicht daran, daß er sich vielleicht irren könnte; denn seine Augen und sein Herz sagten es ihm, daß die Kleinere, die Fröhliche, Francesca sein müsse.

Meine geschonte, seit Jahren kaum angetastete Empfindungsfähigkeit schreit nun jubelnd nach ihrem Recht. Du hast mich in den Festsaal des Lebens geleitet. Mit lachenden Augen will ich Dir Liebeslieder zujauchzen; jedes Lied scheint mir das erste Liebeslied, das je erklang, und ist doch alt wie die Menschheit. Sollte ich mich meiner einstigen Fügsamkeit halber jetzt verachten, mich bemitleiden?

Indes wird er, was ich fürchte, gethan, und was ich wünsche, weit abwärts gelenkt haben. Machiavell. Ich wollt', ich könnt' Euch widersprechen. Regentin. Was ich mit unsäglicher Geduld beruhigte, wird er durch Härte und Grausamkeiten wieder aufhetzen; ich werde vor meinen Augen mein Werk verloren sehen, und überdies noch seine Schuld zu tragen haben. Machiavell. Erwarten's Eure Hoheit. Regentin.

Aber unter Tonios runder Pelzmütze blickten aus einem brünetten und ganz südlich scharfgeschnittenen Gesicht dunkle und zart umschattete Augen mit zu schweren Lidern träumerisch und ein wenig zaghaft hervor... Mund und Kinn waren ihm ungewöhnlich weich gebildet.

Er dachte es ohne Erregung des Blutes. Sein Antlitz blieb ernst und streng verschlossen. Die Augen blickten sehr müde in all dies Keimen und Drängen jungen Daseins. Während hier die Pflanzen trieben und sich entfalteten, ungestört wachsen durften wie in jedem Jahr, und die Amsel im Gebüsch ihr Lieblingslied sang, ging rings um die Grenzen des Deutschen Reiches das Morden und Schlachten der Menschen untereinander seinen furchtbaren Gang weiter, wurde hartnäckiger und grauenhafter mit jedem Tage. In der Früh hatte er die Nachricht bekommen, daß wieder ein guter Freund von ihm, wohl zehn Jahre jünger, ein fester und ehrlicher deutscher Künstler, bei einem Sturmangriff gefallen warKopfschußsofort tot. Der Glückliche

Sämtliche Männer, die um das traurige Vorkommnis wußten, auch der Bauer, gelobten Stillschweigen. Ich blieb fast den ganzen Vormittag bei der Kranken. Gegen zehn Uhr schlug sie die Augen auf. Sie lächelte mich an, ohne daß sie bei klarer Besinnung war, und sagte: „Der heilige Johannes hat mich getauft; nun bin ich rein von Sünden!“ Die Augen fielen wieder zu, öffneten sich aber bald aufs neue.

Mit der wiederkehrenden Ruhe waren aber auch, und zugleich mit den kleinen wunderniedlichen Bewohnern dieses eigenthümlichen Aufenthalts, dessen Feinde zurückgekehrt. – Zwei große dunkelbraune Fische, mit breiten Mäulern und tückisch blitzenden Augen, wohl ganze zwölf Zoll lang, für die kaum zierlichen Dinger aber natürlich entsetzliche Ungeheuer, kamen an den äußeren Rand der Blume, deren Spalten zu schmal waren sie durchzulassen, obgleich sie den schlankeren Inwohnern freien Aus- und Einlaß genügend gewährten, und schauten mit sehnsüchtigen Blicken nach den dichtgedrängten Schaaren solch delikater Leckerbissen hinüber.

Auf die Anderen aber haben die Sterne schon niedergesehen, ehe ihre Augen sie erkennen konnten, Tränen sind wie Tau auf sie niedergetropft, Tränen der Freude oder des Schmerzes, und sie haben nicht gewußt, was sie bedeuten, ihnen ist alles vertraut geworden, bevor sie es erkannten, vielleicht sind sie viel glücklicher unter den Wohltaten ihrer Heimat, die sie blind, ohne Gedanken, hingenommen haben.

Hier machte sich der alte Möller zu schaffen, ein Siebziger, der aussah, als könne er das Hundertste noch erleben. Rastlos liefen die scharfblickenden Augen unter den buschigen weißen Brauen umher, und immer war er zur Hand, wenn er verlangt wurde. Er fühlte gewissermaßen, wo ein Glas leer war, und er hatte genau im Kopfe, wieviel ein jeder getrunken hatte.

Es kam heran, mit Schlürfen, Stampfen und einem Gewirr von männlichen Stimmen, Diskanten und sich überschlagenden Wechselorganen, flutete über die Treppen herauf, ergoß sich über den Korridor und strömte auch in dieses Zimmer, das plötzlich von Leben, Bewegung und Geräusch erfüllt ward. Sie kamen herein, die jungen Leute, die Kameraden Hannos und Kais, die Realuntersekundaner, etwa fünfundzwanzig an der Zahl, schlenderten, die Hände in den Hosentaschen oder mit den Armen schlenkernd an ihre Plätze und schlugen ihre Bibeln auf. Es waren da angenehme und konfiszierte Physiognomien, solche, die wohl und gesund, und andere, die bedenklich aussahen, lange, starke Schlingel, die demnächst Kaufleute werden oder gar zur See gehen wollten und sich um gar nichts mehr kümmerten, und kleine, über ihr Alter hinaus vorgeschrittene Streber, die in den Fächern brillierten, in denen es auswendig zu lernen galt. Adolf Todtenhaupt aber, der Primus, wußte alles; er war seiner Lebtage noch nicht eine Antwort schuldig geblieben. Das lag zum Teil an seinem stillen, leidenschaftlichen Fleiße, zum Teil daran, daß die Lehrer sich hüteten, ihn etwas zu fragen, was er vielleicht nicht hätte wissen können. Es hätte sie schmerzlich berührt und beschämt, es hätte sie in ihrem Glauben an menschliche Vollkommenheit erschüttert, ein Verstummen Adolf Todtenhaupts zu erleben ... Er besaß einen merkwürdig gebuckelten Schädel, dem das blonde Haar spiegelglatt angeklebt war, graue, schwarz umringte Augen und lange, braune Hände, die aus den zu kurzen