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Allein von Würmling drehte den Kopf ein wenig nach ihm und sagte, ohne die Augenlider von den Augen zu heben, er sowohl wie der Bürgermeister wären recht neugierig, die Wahrheit kennenzulernen, die nun sollte vorgeführt werden.

Indessen wurden Herr Lüddeke und der von Würmling immer lustiger; der letztere nämlich fing an, wenn er eine Flasche guten Weins getrunken hatte, umgänglich zu werden und Witz und Laune spielen zu lassen, wie wenn das edle Feuerzeug ein Holz anzündete, das zuvor stumm und dumm dagelegen hatte, nun aber knisterte, wärmte, leuchtete und Wohlgeruch verbreitete.

Da niemand in betreff des Stadthauptmanns etwas wünschte, wollte oder meinte, erteilte am folgenden Tage der Vorsitzende dem von Würmling das Wort, damit er die Klage seines Klienten noch einmal kurz und faßlich begründe.

Die plötzliche Erscheinung des Kirchenfürsten wirkte so erbaulich, daß einige auf die Knie fielen, die anderen wenigstens sich tief und eilfertig verbeugten; einzig Pfarrer Splitterchen blieb aufrecht stehen, und der von Würmling verneigte sich nur mit den Augenlidern.

Der kleine Lüddeke lief so schnell er konnte, und Druwel ließ sich so weit hinreißen, daß er sie am Schweif ihres rotseidenen Kleides faßte, um sie aufzuhalten, während der Bürgermeister und Würmling langsamer nachfolgten.

Herr Lüddeke blinzelte mit seinen kleinen Augen bald Frau Armida, bald den Hahn an, der in der viereckigen Luke saß, mit den Flügeln schlug, den Schnabel weit aufreißend krähte und in der einfallenden Dämmerung größer als natürlich aussah. »Er hat eine gellende Stimme und abscheuliche Figursagte er, »und es wäre nicht schade um ihn; allein wenn Herr von Würmling uns rät, daß wir uns nicht mit Übereilungen verdächtig machen, so müssen wir wohl unseren berechtigten Groll und unsere Verwegenheit einstweilen zügeln

Tile, Lüddeke und Würmling, die inzwischen näher gekommen waren, versuchten der Frau zu erklären, man dürfe das Tier nicht töten, da es so ausgelegt werden würde, als hätten sie ein verräterisches Zeugnis aus der Welt geschafft; aber sie war Belehrungen nicht leicht zugänglich, wenn ihr Gemüt in Aufruhr war, und forderte die Herren mit Ungestüm auf, die Bestie herunterzuschießen, wenn anders sie sie nicht für Feiglinge halten sollte.

Frau Armida, die noch stark atmete, eröffnete das Tischgespräch, indem sie ausrief: »Habe ich mich bisher nicht darum gekümmert, so bin ich jetzt dessen sicher, daß der Bösewicht Eier legt, und schlau muß er es anfangen, daß wir ihn nie dabei betroffen habenVon Würmling sagte: »Gnädigste haben dem Armen ihre Huld entzogen und halten ihn nun jeder Übeltat fähig: das ist die Art der Frauen.« »Ei freilichentgegnete sie rasch, »die Art der Frauen ist es, sich nicht verblenden zu lassen, weder durch ein geschabtes Kinn noch durch einen langen Bart oder bunte Federn, sondern die schlechten Faxen zu durchschauen und damit aufzuräumenAls sie bemerkte, daß Herr Lüddeke sie der bedienenden Mädchen wegen durch Zublinzeln und allerhand Zeichen zur Vorsicht zu mahnen suchte, blickte sie sich herausfordernd um und sagte: »Warum soll ich in dieser Sache schweigen, wie wenn ich die Eier gelegt hätte?

Druwel, weil es ihm schien, als wäre eine Sache noch nicht ganz wahr, wenn man nicht davon spräche, Würmling dagegen, der italienische Universitäten besucht hatte und sehr aufgeklärt war, weil es ihm nicht wichtig vorgekommen war. »Ich glaube nicht, daß ein Hahn Eier legen kannsagte er, »tut er es aber dennoch, so mag er es meinetwegen, ich habe keine Vorurteile. Es ist außergewöhnlich; gut.

Ganz anders war Frau Armida tätig: sie ließ die vertrautesten Freunde ihres Mannes zu einem Plauderstündchen am häuslich beschickten Tische bitten, nämlich die Ratsherren Lüddeke und Druwel von Druwelstein und den Rechtsgelehrten Engelbert von Würmling, der nur von den vornehmsten Familien als Beistand gewonnen wurde.