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Der arme Harry Blount wandelte, die Hände auf dem Rücken gekreuzt, nach dem Hinterdeck und setzte sich dort nieder, ohne eine Sylbe zu sprechen. Gegen zehn Uhr Morgens verließ die junge Liefländerin ihre Cabine und erschien auf dem Verdeck. Michael Strogoff ging ihr entgegen und bot ihr die Hand.

Michael Strogoff täuschte sich nicht; er hatte die junge Liefländerin wieder erkannt. Unbekannt mit der Verordnung des Gouverneurs war sie nach der Polizei gekommen, ihren Schein visiren zu lassen!... Man hatte ihr das Visum versagt.

Nach Schluß der Inspection wurden die Waggonthüren geöffnet, doch bevor Michael Strogoff auch nur eine Bewegung gegen sie machen konnte, war die junge Liefländerin bereits ausgestiegen und unter der Menge, welche die Perrons bedeckte, verschwunden. Fünftes Capitel. Eine Verordnung mit zwei Artikeln.

Nadia war endlich in Sibirien, auf jenem langen, weiten Wege, der nach Irkutsk führt! Welcher Art mochten die Gedanken der jungen Liefländerin da wohl sein? Drei hurtige Rosse zogen sie durch dieses Land der Verbannten, in dem ihr Vater, vielleicht lange und so unendlich weit von der geliebten Heimat zu leben verurtheilt war!

Da stieg ihm zum ersten Male der Gedanke auf, daß die junge Liefländerin, da sie ja ebenfalls über Perm reisen mußte, sich höchst wahrscheinlich auch auf demKaukasuseinschiffen würde, in welchem Fall Michael Strogoff sicher mit ihr zusammentreffen mußte. Die obere Stadt mit ihrem Kreml von zwei Werst Umfang, der dem in Moskau übrigens sehr ähnlich ist, erschien damals merkwürdig verödet.

Als Michael Strogoff Alcide Jolivet und Harry Blount so reden hörte, sprach er für sich: „Das sind ein Paar neugierige und indiscrete Leute, denen ich auf der Reise jedenfalls noch ferner begegne. Mir scheint es geboten, sich diese drei Schritt vom Leibe zu halten.“ Die junge Liefländerin erschien nicht bei Tische.

Als die junge Liefländerin Den verschwinden sah, von dem sie allein einige Unterstützung erwartet hätte, sank sie auf die Bank zurück. Kaum drei Minuten verstrichen, als Michael Strogoff in Begleitung eines Agenten wieder im Saale erschien. In der Hand hielt er seinen Podaroshna, der ihm den Weg nach Sibirien öffnete.

Er ging auf die junge Liefländerin zu, streckte ihr die Hand entgegen und sagte: „Schwester ...!“ Sie verstand ihn; sie erhob sich, als ob eine plötzliche Eingebung ihr nicht erlaubte, zu zaudern. „Sei ruhig, Schwester, wiederholte Michael Strogoff, wir sind autorisirt, unsere Reise nach Irkutsk fortzusetzen. Kommst Du?

Warum Michael Strogoff sich nicht gemächlich in’s Bett begab, wie man es nach einem auf der Eisenbahn hingebrachten Tage wohl erwarten sollte? Dachte er vielleicht noch an die junge Liefländerin, seine Reisegenossin während einiger flüchtiger Stunden? Ja! Da er nichts Besseres zu thun wußte, dachte er wohl an diese.

In diesen einförmigen Landstrichen hätte der Stift des Zeichners, wenn er pittoreske Bilder suchte, gewiß nichts zu thun gefunden. Zwei Stunden nach der Abfahrt desKaukasuswandte sich die junge Liefländerin an Michael Strogoff und fragte: „Du gehst nach Irkutsk, Bruder?