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Es sei ein Unterschied, setzte er dem Pfarrer auseinander, zwischen einem zünftigen, von der Polizei approbierten Naturspiel und einer ganz unwahrscheinlichen, nie dagewesenen Mißgeburt, die ohne Paß und Gewerbeschein das Land unsicher mache und ehrlichen fünfbeinigen Kälbern das Brot vorm Maule wegstehle.

Böcklin wurde und wird denn auch noch heute von vielen zünftigen und fast allen akademischen Vertretern seines Berufes abgelehnt und er hat sein Publikum zuerst bei Dichtern, Musikern und solchen bildenden Künstlern gefunden, die Eindrücke von seinen Werken empfangen haben, bevor sie selber alle Weihen ihrer Zunft erhalten hatten. Der Abstand vom Üblichen war einst zu groß und ist es noch heute.

Aber es fragt sich, ob nicht jener Bildhauer recht hatte, der schon in den fünfziger Jahren meinte, Böcklin sei mehr Künstler als andere Künstler, und ob nicht die Zünftigen späterer Zeiten dies anerkennen werden. Die Hochflut der Böcklinbegeisterung ist heute verebbt und zwei Künstler, die ein Jahrzehnt jünger sind, nehmen die Stelle ein, die vor zwei Jahrzehnten unserem Meister eingeräumt wurde: Cézanne und Hans von Marées. Aber solche

Ich hielt mich noch nicht einmal für einen zünftigen Lehrling, sondern nur erst für einen außerhalb der Zunft herumtastenden Anfänger, der seine ersten, kindlichen Gehversuche macht. Und doch schon so weit umfassende, weit hinausreichende Pläne!

Jene Mutter, eine brave, bürgerliche Frau, bescheidenen Gemüts, wenn auch von westfälischer Härte nach außen vielleicht, um die die zünftigen Literarhistoriker soviel Legende woben. Aber sie dürfte weder eine trinkfeste Hexe noch eine Gracchin gewesen sein, sondern ein biederer, nordwestdeutscher Mensch voll natürlicher Neigungen.

»Richtig, Heddaerwiderte Eycken. »Es wäre egoistisch, wenn ich mir von meinen Studien für Mit- und Nachwelt etwas verspräche. Aber das tue ich nicht. Ich arbeite nur für mich; ich will auch in die Polemiken, mit denen die zünftigen Gelehrten sich gegenseitig überschütten, nicht hineingezogen werden.... Ich habe da vor langenach, vor langen Jahren« – und ein wehmütiger Zug flog über sein schönes Greisenantlitz – »in Neapel einmal einen Komponisten kennen gelernt. Der Mann war reich, und wenn er eine Oper oder ein Orchesterstück vollendet hatte, so mietete er sich ein Theater oder einen Konzertsaal und ließ sich sein Werk allein aufführen. Nur er selbst, kein Zuhörer sonst durfte dabei sein. Und niemals befriedigte ihn eins seiner Werke völlig. Und dann packte er seine Partituren zusammen, beschwerte sie mit Steinen, ließ sich in schöner Mondnacht in den Golf hinausrudern und versenkte sie in das Meer.... Sehen Sie, das begreife ich. Ich bin auch nie zufrieden mit dem, was ich geschaffen habe, und wenn ich dann an einen Punkt komme, von dem aus ich nicht weiter kann, wo die Forschung aufhört und die Hypothese beginntda breche ich ab und lege das Manuskript zu den übrigen

Als die Adelsromantik im Laufe des dreizehnten Jahrhunderts abblühte und die Literatur von den Schlössern der adligen Grafen und Herren zu den zünftigen Meistern der Städte herabstieg, da that sich in Spruchgedichten jene bürgerliche Lebensweisheit auf wie im wälschen Gast, in Freidanks Bescheidenheit, im Renner des Hugo von Trimberg, in den Priameln der Meistersängerschulen, jene dumm-tüchtige, unerschütterliche, etwas konventionelle Moral, die den bürgerlichen Philister ausmacht.

Dies verursachte der Zuhörerschaft des beredten Pfarrers teils Belustigung, teils Grausen, und es wurde in den Bürgerhäusern hin und her darüber geredet, besonders in den Kreisen der zünftigen Handwerker, welche behaupteten, von Bürgermeister und Ratsherren aus dem Regimente verdrängt worden zu sein, an dem sie vielerlei auszusetzen hatten.