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Noch selbst Gefangener habe ich mit Manchem geredet, welcher das Zellenleben früher durchgemacht hatte und nach meiner Begnadigung redlich gestrebt, Urtheile der Zellenbewohner zu vernehmen und Entlassene zu beobachten und zwar beides bei Leuten, welche gemeine Verbrechen begangen, theilweise die einsame sammt der gemeinsamen Haft gekostet hatten und sehr verschiedenen Ständen, Bildungsstufen und religiösen Bekenntnissen angehörten.

Ein gefangener Taglöhner hat sein Zellenleben in ergötzlichen Reimen beschrieben, von denen einige charactristische hier ein Plätzlein finden mögen: Einmal ist der Obermeister kommen: "Du willst nicht sputen hab' ich vernommen? Hättest große machen sollen Dich soll gleich der Kukuk holen!" "Ich will lieber machen kleine Das ist die Rede, die ich meine!"

Der Benedict faßte noch zuerst Muth und Besinnung und erzählte ihnen sehr Tröstliches von seinem Zellenleben, was die Beiden ruhig machte. Wie groß und mannhaft ist der Johannesle geworden und jetzt verheirathet, wie sehr hat das Rosele gealtert und wie manche Thräne mag über diese braunen, gefurchten Wangen geflossen sein!

Die Zelle ist eine Art von Sarg, das Zellenleben eine Art von Tod, man könnte ihn den "Vortod" nennen, doch aus Särgen erblüht neues Leben und jedem Tode folgt eine Auferstehung! Ich habe nun meine allgemeinen und meines Erachtens guten Gründe dargelegt, die mich zum entschiedenen Gegner der gemeinsamen und zum entschiedenen Freunde der einsamen Haft machten.

Ein berühmter Rechtsgelehrter und hochgeachteter Schriftsteller äußerte sich gegen mich einmal dahin, daß die Einzelhaft eine zu starke Kur, die Frucht der Besserung keine sichere sei und daß ein religiöser Orden, welcher sich ganz und ausschließlich mit Gefangenen beschäftigte, ganz andere und größere Erfolge erzielen würde, als die durch Zellenleben bisher erzielten.