United States or Syria ? Vote for the TOP Country of the Week !


Und außerdem erholten sich ja die Tiere in frischem Wasser wieder. Woodruff hat schließlich Versuche veröffentlicht, die uns mit unleugbarer Sicherheit sagen, daß die schädigende Wirkung eines Aufenthaltes in nicht frischen Nährlösungen ausschließlich auf einer Überhäufung der Nährlösung mit Stoffen beruht, die aus dem Stoffwechsel der Zellen stammen.

Aber dadurch wird nichts an der Tatsache geändert, daß, wie die Versuche von Woodruff uns gezeigt haben, dieses »Altern« und diese »Depression« nicht unbedingt in den Lebenslauf des Pantoffeltierchens hineingehören und daß das Pantoffeltierchen, wenn es von allerlei Schädigungen frei bleibt, wirklich unsterblich ist.

Ein Amerikaner, Woodruff, hat ein bewimpertes Infusorium, ein »Pantoffeltierchen«, das sich durch Teilung in zwei Individuen fortpflanzt, in Zucht genommen und es bis zur 3029sten Generation, wo er den Versuch abbrach, verfolgt, indem er jedesmal das eine der Teilprodukte isolierte und in frisches Wasser brachte.

Nun benutzte aber Woodruff für weitere Versuche eine Nährlösung, in der ein entfernterer Verwandter des Pantoffeltierchens, die sogenannte +Pleurotricha+ gehalten worden war. Und siehe da! In der Nährlösung, die mit den Stoffwechselprodukten von +Pleurotricha+ erfüllt war, gediehen die Pantoffeltierchen völlig normal. Nun machte Woodruff folgenden Kreuzversuch.

Dieser Versuch von Woodruff sagt uns eine ganze Menge. Ein wildes Pantoffeltierchen hatte sich fortlaufend 1021

Zweitens: Es ist doch wahrscheinlich, daß die Infusorien durch ihren eigenen Lebensprozeß zu einem natürlichen Tod geführt werden, denn der Widerspruch zwischen den Ergebnissen von Woodruff und von anderen rührt daher, daß Woodruff jede neue Generation in frische Nährflüssigkeit brachte. Unterließ er dies, so beobachtete er dieselben Altersveränderungen der Generationen wie die anderen Forscher.

Ausgedehnte Versuche über die Art und Weise, wie die Nährlösung die Pantoffeltierchen zu beeinflussen vermag, wenn die Stoffwechselprodukte sich in ihr anhäufen, darüber, wie die Stoffwechselprodukte, wenn sie nicht regelrecht aus dem Körper ausgeschieden werden, die Einzelligen schädigen, verdanken wir wiederum Woodruff.

Auf Grund der Untersuchungen von Woodruff waren wir früher zur Ansicht gelangt, daß die Einzelligen unsterblich sind. Die Beobachtungen von Maupas, Calkins und Richard Hertwig haben uns anscheinend das Gegenteil gezeigt,

Woodruff, der besagte Amerikaner, hat nämlich mit aller Sicherheit festgestellt, daß die Teilungsfähigkeit der Einzelligen wirklich unbegrenzt ist. Woodruff fing sich aus einem Aquarium ein wildes Pantoffeltierchen heraus. Das Pantoffeltierchen hielt er in einigen Tropfen Wasser, das er zuvor mit Heu und Gras ausgekocht hatte. Das Pantoffeltierchen ist ja ein »Aufgußtierchen«, ein Infusor, das sich in einem Heuaufguß zu Hause fühlt, weil es in ihm all das an Nahrungsmitteln findet, was ihm sonst die freie Natur in Sumpf und Tümpel zu bieten weiß. Die paar Tropfen Wasser kamen in ein »Aquarium«, das nichts anderes war als eine Aushöhlung in einer Glasplatte und einige Tropfen Wasser zu fassen vermochte. Woodruff war um das Wohlergehen seines Pantoffeltierchens äußerst besorgt, und er ließ es nicht in den paar Tropfen Aufgußwasser versauern. Nachdem nämlich das wilde Pantoffeltierchen sich geteilt hatte (Abb.

Wir werden später noch sehen, wie diese Versuche von Woodruff die Lehre vom Tode des vielzelligen Organismus in ganz hervorragender Weise gefördert haben. Zunächst aber wollen wir die nackten Tatsachen kennen lernen, die Woodruff hier festgestellt hat.