United States or Norfolk Island ? Vote for the TOP Country of the Week !


Die feinen ironischen Bemerkungen, die Galsworthy über seine eigenen personae dramatis mit dem ernstesten Gesicht macht, lassen mich oft laut auflachen. Aber wie wirklich wohlerzogene und vornehme Menschen nie oder selten über ihre Umgebung spötteln, wenn sie auch alles Lächerliche bemerken, so ironisiert ein wirklicher Künstler nie über seine eigenen Geschöpfe.

Allein das Kind vergißt die Frage nicht mehr, weil der erwachende Trieb es an dieselbe mahnt, es gibt größere und minder gut geartete und wohlerzogene Kinder, gibt furchtbar gewissenlose Dienstboten, gibt Gelegenheiten zu Sünden und nur zu oft springt der junge Mensch der reizenden Sünde lächelnd in die Arme, weil er sie nicht und noch weniger deren Nachwehen genügend kennen gelernt hat.

Da wurde Gebhard vertraulich und mitteilsam; schilderte, wie hastig Hab und Gut aufgepackt worden seien und daß das meiste zurückgeblieben sei. "Was dir oder der Mutter fehlt, werde ich euch alles neu kaufen," sagte die Tante gütig, und der kleine, wohlerzogene Mann küßte ihr dankbar die Hand.

Du redest sie an mit Ehrfurcht; denn du verehrst in ihr eine wohlerzogene Frau aus gutem Hause; aber sie antwortet dir mit wieherndem Gelächter, sie gesteht, sie müsse lachen, daß "sie der Bock stößt"; sie spricht in Worten, wie man sie nur in Schenken und auf blauen Montagstänzen hören konnte; sie enthüllt sich, ohne zu erröten, vor deinen Augen und spricht Zoten und Zötchen dazu.

Vor und nach dem Essen muß man sich die Hände und nach dem Essen die Hände und den Mund ausspülen, aber sorgfältig darauf achten, daß das zum Mundausspülen benutzte Wasser nur aus der hohlen Hand, nicht aus einem Gefäße genommen wird. Zum Reinigen des Mundes bedient der wohlerzogene Mann sich nur des Daumens und Zeigefingers seiner Rechten.

Kaum saß ich am summenden Teekessel, als ich draußen sein fröhliches »Grüß Gott, Fräulein Kathrin« hörte. »Naß bin ich wie 'ne Katze, aber pudelwohl, Sie sehen, die Viecher vertragen sich auch im Menschenfügte er hinzu, und selbst die wohlerzogene Dienerin erlaubte sich, zu lachen. Sie ließ uns sogar allein es war ja das letztemal, mochte sie sich zur eigenen Beruhigung sagen.

Wie es hie und da in Kaufmannskreisen Sitte zu sein pflegt, war er auf dies und jenes Mädchen aufmerksam gemacht worden, »gute Partieen« und meist hübsche und wohlerzogene Fräulein, bereit, ohne nachzudenken dem die Hand zu reichen, den die Eltern erwählt hatten. Aber er dankte für eine »gute Partie« in kaufmännischem Sinne; er hatte das nicht nötig.

Wie man von jedem Musikus verlange, daß er bis auf einen gewissen Grad vom Blatte spielen könne, so solle auch jeder Schauspieler, ja jeder wohlerzogene Mensch sich üben, vom Blatte zu lesen, einem Drama, einem Gedicht, einer Erzählung sogleich ihren Charakter abzugewinnen und sie mit Fertigkeit vorzutragen.

Allein er passte darum nicht besser in den glaenzenden Kreis. Seine Stimme blieb rauh und laut, sein Blick wild, als saehe er noch Libyer oder Kimbrer vor sich und nicht wohlerzogene und parfuemierte Kollegen.

Er sah, so oft sich ein Geraeusch im Hofe hoeren liess, mit der widerwaertigsten Erwartung, die seine Brust jemals bewegt hatte, nach dem Torwege, ob die Leute des Jungherren erscheinen, und ihm, vielleicht gar mit einer Entschuldigung, die Pferde, abgehungert und abgehaermt, wieder zustellen wuerden; der einzige Fall, in welchem seine von der Welt wohlerzogene Seele, auf nichts das ihrem Gefuehl voellig entsprach gefasst war.