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Alle waren erschüttert von dieser Mittheilung. Leonardus drückte stumm die Hand der geliebten Angés und blickte ihr liebevoll in die Augen, die in Thränen schwammen. Windt nahm das Wort: Halten Sie zu Gnaden, junger Herr! Wenn ich Sie so reden hörte, ohne zu wissen, daß Sie dermalen aus Paris kommen, so würde ich sogleich sagen: Dieser junge Herr kommt aus Paris.

Sie sehen wie sehr ich Recht hatte, Herr Graf, sprach Windt, und nun kommen Sie auf ein anderes Zimmer, fassen Sie sich, und beweinen Sie den Freund; wahrlich es schlug in ihm ein edles, reines Herz, mir aber überlassen Sie mit Philipp die Beschickung alles Nöthigen.

Nun wissen Sie, beste Frau Windt, wie sehr es in unserer weiblichen Natur liegt, daß wir uns zu kleinen Kindern hingezogen fühlen, besonders wenn sie hübsch und wenn sie hülflos sind. Mein liebesehnsüchtiges Herz, das seinen Gegenstand entbehrte, wandte die ganze Fülle seiner Gefühle diesem Kinde zu und dessen junge Mutter gewahrte dies mit hohem Entzücken.

Er miethete sogleich in der Nähe des großmütterlichen Hauses eine Wohnung für sich und seine Begleitung und erfuhr, daß auch Windt anwesend und die Reichsgräfin bedenklich erkrankt sei. Ludwig suchte den alten Freund auf, und diesen versetzte das unvermuthete Wiedersehen in eben so viel Freude als Bestürzung.

Auch Philipp’s Brauner blieb Windt zum Geschenke, und Leonardus’ Reitknecht trat in dessen Dienste, da einer von seinen Dienern ihn verließ. Windt und seine Frau weinten, als die Freunde schmerzlich bewegt von ihnen Abschied nahmen. Der Erbherr wünschte aufrichtig Glückvielleicht noch etwas aufrichtiger als damals in seinem Briefe. Was lag nicht Alles zwischen jener Trennung und der heutigen?

Es war kein Zweifel, das war derselbe Prinz, den Ludwig in Doorwerth als Freund des Erbprinzen der Niederlande gesehen und gesprochen hatte, derselbe, der, wie Leonardus ihm vertraut, damals Angés und das Kind besucht hatte, während Ludwig mit dem Prinzen Ernst August von Großbritannien und Windt einen Recognitionsritt in die Herrlichkeit machte.

Jeden Morgen fast saß Windt am Schreibpulte und schrieb Briefe an seine Herrin, oft in fliegender Hast und Hetze, Alles bunt durcheinander, aber sie wollte und mußte Alles wissen. Doorwerth und dessen guter Verkauf bildete jetzt einen Theil ihrer noch übrigen Lebenshoffnungen.

Hatte er nicht allen Credit verloren schon vor seiner Gefangenschaft? Hat ihm nicht, wie Freund Windt mir bestätigen wird, der eigene Bruder jede Hülfe abgesagt, ebenso der beste Freund, Graf Grovestein? Ebenso der hohe Verwandte, der Herzog von Portland?

Darf ich bitten, mit diesen beiden Herren mein Gast zu sein? Ich habe auch noch den Kammerrath Melchers herauf bitten lassen. Soeben wollte Windt Höfliches erwiedern, als der Jäger des Erbherrn, Jacob, die Thüre öffnete und herein rief: Der junge Herr bittet, Euer Excellenz aufwarten zu dürfen. Achdas Großmuttersöhnchen!

Ihnen Allen ist bekannt, wie es der lebhafteste Wunsch meines ältesten Herrn Enkels war und ist, sich im Besitz der Herrlichkeit Doorwerth zu sehen, wie hier mein getreuer Herr Windt Alles aufgeboten hat, im beiderseitigen Vortheil zu handeln und beiderseitigen Wünschen zur Erfüllung zu verhelfen.