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Ich weiß nicht weshalb, aber es ist alles so ungesund in Wilmshus, so ansteckend, ich wünschte, ich wäre nie dort eingekehrt. – Warum mir das heut wohl gerade einfälltSie stützte den Kopf in beide Hände und saß eine Zeitlang regungslos. Das eiserne Blech vor dem Ofen knackte und bog sich regelmäßig hin und her. Durch den Hausflur schallten streitende Stimmen hinein.

Sie zuckte zusammen und schloß die Augen. Da war auch der Tanz zu Ende, sie trennten sich hastig und kamen erst wieder zusammen, als man aufbrach. »Adschö auch.« »Auf WiedersehenDie Förstersleute versprachen bald auf Wilmshus vorzusprechen. »Wenn Ihre Frau erst zurück ist, Wilmsmeinte der Förster, »das ist doch jetzt bald.« »Ja, das ist baldbestätigte Wilms überstürzt, »das ist bald

Die Gläser klangen zusammen, sie sahen sich noch einmal in die Augen, dann reichten sie sich die Hände und gingen schweigend in das Pachthaus zurück. »Willkommen« stand über der Haustür geschrieben, und grüne Guirlanden mit roten und weißen Gartenblumen schmückten die Pfosten, als die Herrin des Hauses zum erstenmal wieder über die Schwelle von Wilmshus schritt.

Wilms faßte unwillkürlich an die Brusttasche, in der das Päckchen mit dem Goldherz verborgen war, und trieb seinen Kutscher zu größerer Eile an. Die Glockentöne verklangen, wieder Schnee, Dunkelheit, Landstraße und weißes Feldhalb erlahmt vor Nässe und Kälte langten Mensch und Vieh endlich auf dem Pachtgut Wilmshus an und fuhren in den einsamen, von dickem Schneewall umgebenen Hof.

Feurig und blutrot ging am Himmel die Sonne zur Rüste, davon mochte das Mädchen so rosig übergossen sein, als sie zum Fenster hinaus nach der Gegend spähte, wo Wilmshus lag. Aber das Gehöft war längst hinter dem Tannenschlag versunken, und merkwürdig, wie Hedwig jetzt am Fenster lehnte, war sie wieder die vornehme, junge Dame, die vor mehr als einem Jahr an dieser Stelle angekommen war.

Wenigstens einen guten Rat wollte sie ihr erteilen, geschöpft aus den Erfahrungen einer reifen Frau. Und ganz ehrlich und aufrichtig kam es heraus: »Fräulein Hedwig, ich wollte schon immer einmal mit Ihnen darüber sprechen. Bleiben Sie nicht mehr lange allein mit Ihrem Schwager in Wilmshus. – Hören Sie?« »Warumwandte sich Hedwig ruckartig um.

»Ich dank’ dir, Hedwigsagte er einfach und preßte ihre Hand mit verzweiflungsvoller Glut. »So schön haben wir in Wilmshus Weihnachten noch nie gefeiertEr ließ sie voranschreiten und folgte ihr dann in die Stube.

Er fand keine Ruhe mehr, sondern dachte unausgesetzt an das wunderbare, schöne Weib, dem er den Silberring geschenkt. So endete der Weihnachtsabend in Wilmshus. »Komm, Hedwigwillst du nicht mit in die Kirchefragte am nächsten Morgen der Pächter, indem er im Sonntagsrock, das Gesangbuch unter dem Arm, in das Wohnzimmer trat, in welchem Hedwig vor dem Fenster saß und las.

Und dann stößt sie die Decken von sich, daß der Mond ihre weißen Glieder küßt, und weint bitterlich. Frühlingsschauer! Zweites Buch. Wilmshus liegt versunken im tiefen Schnee. Zeitig ist der Winter hereingebrochen und hat den öden Pachthof völlig verschneit. Und doch regt sich Leben in der weltabgeschiedenen Besitzung.

Wie im Traum zog es ihr durch den Sinn, daß sie mit diesem Mann nicht länger allein in einem Hause bleiben solle. Aber die silbernen Schellen verscheuchten den Spuk gleich wieder: »Kling-lingKling-lingIn dem dunklen Gehöft zu Wilmshus war keine Menschenseele zu erspähen. Schwärzer als anderswo lag die Nacht auf diesem Ort.