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»Parole d'honneursagte der Weinreisende, sich, mit der rechten Hand und den Siegelring auf dem Herzen, verbeugend. »Uebrigens« fuhr er lebhafter fort, »wird, nach Goethe, wie bekannt, durch zweier Zeugen Mund, überall die Wahrheit kund, und hier an dem Tisch sitzt noch ein Reisegefährte von uns, der ebenfalls seine Passage auf der Haidschnucke genommen hat und erst wahrscheinlich morgen früh um elf Uhr mit dem zweiten Dampfboot nach Brake fahren wird, an Bord zu gehn Herr Mehlmeier, dürfte ich Sie bitten sich einen Augenblick hierherüber zu bemühen und Sie erlauben mir doch daß ich ihnen Herrn Mehlmeier vorstellen darf

Ein wilder Ausruf des Erstaunens, den der erschreckte Weinreisende nicht unterdrücken konnte, zog einen Theil der übrigen Passagiere herbei, und das Deck des kleinen Fahrzeugs schwärmte plötzlich von einer Masse verblüffter und wirr durcheinander schreiender Menschen, daß die Leute oben in der Straße stehen blieben oder auch mit zum Ufer herunterkamen, in der freundlichen Hoffnung, einer möglichen Prügelei der Auswanderer beiwohnen zu können.

»Ah, daß ein Schiff nicht segeln kann, wenn der Wind nicht günstig istlächelte der Weinreisende nach den beiden jungen Damen hinüber. »Uebrigens wird die Haidschnucke keineswegs vor morgen Abend in See gehn« setzte er beruhigend hinzu; »ich bin mit dem Capitain sehr eng befreundet wir haben schon manche Flasche zusammen ausgestochen, und er hat mich versichert daß er morgen Abend um sechs Uhr, mit eintretender Ebbe, seinen Anker lichten und seine Segel spannen würde.

Steinert, denn der Mann in dem grauen Ueberrock war Niemand anderes als unser alter Bekannter, der Weinreisende von gestern Abend, der übernächtig und mit schwerem Kopf gerade übler Laune genug schien sich über die geringste Kleinigkeit zu ärgern, murmelte etwas von »Dickschädel« und »Holzkopf« in den Bart, fuhr aber doch in der begonnenen Anrede fort und rief, nur noch mit lauterer Stimme als vorher: »Sie da Sie werden mit Ihrem Dings da von einem Schiff aus dem Weg fahren müssen, wenn das andere Schiff kommt, unsere Sachen und uns selber an Bord zu nehmen.

»Rühren Sie mich nicht an, wenn ich bitten darf« rief aber jetzt der Weinreisende, ernstlich böse gemacht, als der Scheerenschleifer, der heute womöglich noch struppiger und ungewaschener aussah wie je, mit dem Zeige- und dritten Finger der rechten Hand vorsichtig und bewundernd an dem linken

»Conditionen« begann Henkel, als ihm der Weinreisende wieder in die Rede fiel: »Sind vielleicht nicht so ganz leicht gleich zu bekommen, ja das glaub ich; auch das habe ich schon mehrfach gelesen; aber wissen Sie, ich bin auch zugleich Geschäftsmann, und Ihnen, Herr Henkel, brauche ich nicht zu sagen daß Amerika gerade das Land der wirklichen Geschäftsleute ist Sie wissen das ja am besten aus eigener Erfahrung.

Steinert trank dabei; aber der Wein, den er sowohl wie Mehlmeier zu ihrer Stärkung unterwegs mitgenommen, war lange verbraucht, und der Weinreisende sah sich genöthigt seiner durstigen Kehle den leichter zu bekommenden aber auch gefährlicheren Branntwein zu gönnen.

Herr Commerzienrath“, sagte der Weinreisende pikirt, indem er seine Flaschen wieder einpackte und seinen Hut ergriff, „wenn auch nicht gegen mich persönlich, so sollte doch wenigstens die Achtung, die Sie der Firma Helboldt und Sohn schuldig

Saure Weine, Herr Commerzienrath?“ wiederholte der Weinreisende mit einem Gefühl, als ob ihm Jemand einen Dolchstich versetzt hätte. „Helboldt und Sohn saure Weine ich bitte Sie um tausend Gottes Willen nicht einmal unser Weinessig

»Lieber Gottentgegnete der Weinreisende achselzuckend »wer zählt die Völker, kennt die Namen, die gastlich hier zusammenkamen »New-Orleans wimmelt von fremden Einwanderern; dann und wann aber trifft man immer noch einmal auf ein bekanntes Gesicht.