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In einer einzigen Nacht stand ein großer alter Kirschbaum hier, der den Tag vorher noch nichts als nackte Reiser hatte, mit Blüten bedeckt da. Die wehmütige Empfindung, gerade in dem Aufleben der Natur, ist sehr begreiflich, und ist wohl allen Menschen eigen, die tiefer empfinden und genauer auf sich achten. Sie hindert darum das frühe Teilnehmen an der erwachenden Natur garnicht.

Martiniz und der Hofrat traten ein. War es Emils hoher, kräftiger Tannenwuchs, war es die ungezwungene Grazie seiner würdigen Haltung, war es das Geistvolle seines sprechenden Auges, war es der wehmütige Ernst, der auf diesem schönen Gesichte lag und ihm einen so unendlichen Liebreiz gab, waren die Träume der Ballnacht wieder aufgestiegen, um süße Erinnerungen zu flüstern? Ida stand versteinert, als sie den Grafen erblickte. Ach, sie hätte viel darum gegeben, in diesem Augenblicke nicht die Hausfrau machen zu dürfen! Sie hätte ganz von ferne ihn betrachten und selig sein wollen. Hofrat Berner stellte ihn mit einem vielsagenden Blicke seiner Ida vor; aber diese hätte sich in diesem wichtigen Moment selbst Schläge geben mögen; so links, meinte sie, so albern hatte sie sich noch nie benommen. Was mußte er nur von ihr denken? War sie doch gerade aus der Residenz gekommen, wo ihre Erziehung nach allen Regeln vollendet worden war, hatte sich in allen Zirkeln, in den feinsten Salons ohne

Es war schon fast eine wehmütige Abschiedsstimmung, mit der die junge Frau durchs Dorf ging. Sie sah nach rechts und nach links und grüßte mit besonderer Herzlichkeit die Dorfbewohner. Alle waren ihr bekannt, und in dem Augenblick waren sie ihr auch alle lieb, weil sie dachte, sie würde sich bald von ihnen trennen.

Caspars wehmütige Klage bei der unerwarteten Kunde wurde nicht beschwichtigt durch den Hinweis, daß sein eignes Wohl diese Trennung erforderlich mache, auch nicht durch die Versicherung Stanhopes, daß er sobald als möglich, vielleicht schon nach Verlauf eines Monats, zurückkehren werde.

Waren es die Tränen, die sie gestern in diesen dunklen Wimpern sah, war es der wehmütige Ernst auf seinem Gesicht, was sie so rührte? Hatte der Hofrat recht mit den Häkchen, die in gewissen Augen sitzen, und hatte sie zu tiefe Beobachtung angestellt und war geangelt worden und gef Nein! lächelte sie schelmisch vor sich hin, gefangen? Da hat es keine Not!

Mein Leben kann keine wahrhaft freudigen Eindrücke, nur wehmütige und traurige in diesem Augenblick erfahren, und wenn ich in diesem Augenblick sage, so tue ich das nur, weil ich nie gern etwas von der Zukunft sage, weil ich von aller Affektation immer frei gewesen bin, und, wenn eine wahrhaft fröhliche Stimmung in mich zurückkehrte, ich gar kein Hehl haben würde, es zu sagen, und kein Bedenken, mich ihr zu überlassen.

So schienen es äußerlich ganz ruhige Zeiten zu sein, in welchen jeder seine Pflicht that ohne Erregung oder Störung und doch bestand ein stiller und unerbittlicher Kampf zwischen der tüchtigen, thätigen Witwe, die mit jedem Tag rüstiger wurde, und dem duldenden Mädchen, welches vor Erstaunen noch nicht wußte, wie ihm geschah und gegen die rücksichtslose Entschlossenheit der Mutter keine andere Waffe fand, als dieses unmerkliche, stumme Verwelken, das seinem Gesichtchen eine so rührende, wehmütige Schönheit verlieh.

Der Mönch sprach innerlich die Gewohnheitsgebete, und sein etwas erhöht liegendes Kloster verlängerte zufällig das vertraute Geläute um ein paar friedlich wehmütige Schläge, welchen die andern Stadtglocken den Luftraum nicht länger streitig machten. Auch der Mönch wurde des allgemeinen Friedens teilhaft. Da traf sein Blick das Gesicht des Freundes und ruhte auf den wetterharten Zügen.

Asuncion kam oft, und einmal brachte sie mir Blumen, ein paar dürre und nasse Pflanzen, die sie am Strande gefunden; als ich das Kind zum Danke küsste, weinte es, weil ich »krank« sei. Wie unsäglich schmerzlich mich ihre zärtliche und wehmütige Liebe berührte! Den 21. September. Ich habe lange in meinem Arbeitszimmer am Fenster gesessen, und Asuncion sass auf meinen Knieen.

Allabendlich spielten sie ihre geruhsame Partie Bézigue, und es war ein rührendes Verhältnis zwischen den beiden alten Leutchen. Von seiten des Justizrates, der unverheiratet geblieben war, vielleicht ein wenig Pietät und wehmütige Erinnerung. An eine vor langen Jahren begrabene Hoffnung. Aber mit dem Alter war er ein Krakeeler geworden.