United States or Laos ? Vote for the TOP Country of the Week !


Mich würgte es in der Kehle. „Sie wollen das Heim doch mit mir gründen?“ „Ja“, sagte er ganz ruhig, „ich will. Es hat mir was an Ihrer Geschichte gefallen. Natürlich nicht das Sentimentale, aber daß sie fünf Jahre lang die Jagd machten, das zeugt doch von einer gewissen Ausdauer. Und Ausdauer ist zu gebrauchen.“ Ich bin wieder im stillen Waltersburg. Berlin N liegt hinter mir wie ein wüster Traum.

Während das gebildete Waltersburger Publikum diese klatschfetten Zeitungsenten als solche natürlich sofort erkannt hat, sollen sie gewissen Neustädter Kreisen über die Maßen gemundet haben. Denn der Haß gegen das aufblühende Waltersburg ist zu groß, als daß nicht auch die eselhafteste Lüge, wenn sie nur gegen die Nachbargemeinde gerichtet ist, in Neustadt Glauben fände.

Wie ein Geistlicher ist er, der gegen die Sünde predigt und selbst ein arger Sünder ist, wie ein Richter, der einen Verbrecher straft und den selber eine geheime Schuld drückt, wie ein Arzt, der andere dem Tode entreißen will und der selber dem Tode geweiht ist! Berlin N. Eine der Proletarierstraßen, von denen jede einzelne mehr Einwohner hat als ganz Waltersburg. Fünfstöckige Häuser.

Er hatte die ganze Zeit, während der ich sprach, mit halb abgewandtem Kopfe dagesessen und hinunter nach Neustadt gesehen. Endlich stand Stefenson auf, nickte kurz mit dem Kopf, sagte: „Danke sehr! Guten Abend!“, nahm seinen Hut und ging aus der Stube, nachdem er den Kellner bezahlt hatte. Ich ließ ihn gehen. Am nächsten Tage ließ sich Mister Stefenson bei mir in Waltersburg melden.

Als er mit seinen Ideen nicht durchdrang, im Gegenteil viel Anfeindung erfuhr, die bis zu persönlichen Feindschaften ausartete, und sich insonderheit mit seinem einzigen Bruder, Wilhelm Bunkert, der jetzt Bürgermeister von Waltersburg ist und damals zu der Berliner Deputation gehörte, in bitterem Hader entzweite, zog der Baurat aus dem Hause seiner Väter aus und baute jenseits des Berges dicht neben den neuen Bahnhof ein großes Hotel, dem er den NamenZur guten Hoffnunggab.

Ich werde sofort hinab zu meiner Mutter gehen, dort werde ich wahrscheinlich Joachim treffen und mit ihm abrechnen.“ „Ich will mit. Ich fürchte mich nicht, wenn sie mich auch schlagen.“ „Du mußt mir jetzt gehorchen, Käthe! Sonst verdirbst du alles; sonst kann ich dir nicht helfen!“ Da senkte sie stumm den Kopf. Wir eilten auf einem Nebenpfade gen Waltersburg hin.

Endlich fragte er: „Was ist das mit der Wahrsagerin in Waltersburg, die Sie erwähnten?“ „Ah, Stefenson, das war doch nur Scherz. Es wohnt da unten im alten Zollhaus, kaum dreihundert Meter unter unserem Grundhof am Waltersburger Weg, ein Weib, das schon uralt war, als ich noch in kurzen Hosen ging. Sie nennt sich nach ihrem Beruf Sibylle.

Ein prüfender Blick in die großen braunen Augen, und ich hatte die Identität mit dem kleinen Majorstöchterlein festgestellt, das manchmal in Waltersburg zu Besuch gewesen war und das ichda ich acht Jahre älter warimmer etwas onkelhaft begönnert hatte. Nun stand ich ihr lachend gegenüber und fragte sie, ob sie nicht mehr wisse, wer ich sei.

Als nach dem siebziger Kriege sich in Deutschland die Eisenbahnen mehrten wie nach einem fruchtbaren Regen im Garten die Würmer, hatte die Regierung dem Rat angeboten, eine neue Hauptstrecke über Waltersburg zu führen, ja die Stadt zu einem Eisenbahnknotenpunkt zu machen. Dieses Anerbieten hatte die Bürgerschaft in die allerschwerste Sorge gestürzt.

In Waltersburg brach eine Revolte aus. Man wollte den frechen Barbier samt Weib und Kindern lynchen. Man schrie, das sei Betrug, das gälte nicht, das sei ja ganz anders gemeint gewesen.