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Lauriston machte Versuche, auch den Vladika Peter zur freundlicheren Gesinnung gegen die Franzosen zu bewegen. Er hatte erfahren, welch unwiderstehlichen Einfluss er auf die Bokelen hatte. Er wusste, dass keine Macht, folglich auch die Franzosen nicht, ohne seine Zustimmung in dieser Gegend ruhig und glücklich zu herrschen vermöchten. Lauriston machte dem Vladika viele Versprechungen.

Die Montenegriner stürzten leidenschaftlich auf den ersten Posten los, zersprengten ihn und drangen sofort gegen den zweiten vor. Die Franzosen wollten sie offenbar etwas mehr in ihre unmittelbare Nähe locken. Vladika und Vjasemski sahen ein, dass die Lage dieser tapferen Abteilung jetzt sehr gefährlich, fast verzweifelt war. Sie sandten derselben einen Trupp Jäger zu Hilfe.

Erst am 29. Oktober schickte er gegen Mittag dem Vladika die jetzt nicht mehr brauchbaren Schlüssel. Der Vladika war wegen eines solchen Benehmens von Seiten des Abbats höchst erzürnt. Er versuchte dennoch am selben Tage den Stadtkommandanten Gauthier zur Uebergabe zu bewegen. Dieser war durch das Weggehen der Kroaten jetzt ziemlich geschwächt. Gauthier weigerte sich.

Dann bekam Marmont den Befehl, in aller Stille die Städte und Festungen des Landes zu okkupieren. Die Okkupation der Bocca vollzog sich in der Tat in aller Ruhe und Stille. Die Russen zogen sich freiwillig zurück. Der Vladika war schon vorher wegen Unruhen an den Grenzen seines Landes aus der Bocca abgezogen. Die Bocea ergab sich, von allen verlassen, ihrem neuen Herrn.

Als das starke und unaufhörliche Schiessen im Lager bei Castelnuovo gehört wurde, machte sich alles bereit. Am 25. September griff der Vladika mit seinen Leuten die Franzosen von der entgegengesetzten Seite an. Diese sahen sich gezwungen, das Vorgebirge zu verlassen und zogen nach Molonta in ihre starke Befestigung zurück.

Deshalb war ihre Eroberung nun sehr erleichtert. Nach langer Beschiessung musste sich die Insel ergeben. Die Bokelen nahmen 80 Franzosen gefangen und fanden daselbst 10 Geschütze. Noch am 10. Oktober entsandte der Vladika Sava Plamcuaz mit einer Abteilung Montenegriner nach Castelnuovo, um die Stadt und beide Festungen zu belagern und die Verbindung zwischen der Bocca und Ragusa abzuschneiden.

Früh am Morgen kam die Nachricht ins russische Lager, dass 500 Mann Ersatztruppen für die Franzosen von Ston heranrücke. Der Vladika sandte zu der Mündung des Flusses Ombla eine Abteilung Montenegriner, den nahenden Feind zu empfangen. Kaum waren die Montenegriner dort angelangt, als ein neues Heer auf den türkischen Hügeln erschien. Das war General Molitor mit 3000 Mann.

Der Vladika war natürlich noch mehr bereit, seinen treuen Bokelen zu Hilfe zu eilen als die Russen selbst.

Diese Versuche Napoleons dem Vladika gegenüber blieben den Höfen in Wien und Petersburg nicht verborgen. Diese verhielten sich natürlich nicht passiv in der Sache, sondern suchten den Vladika wie die Volkshäupter Montenegros zu bewegen, alle Vorstellungen Marmonts abschlägig zu beantworten. Dieser klagte über die österreichischen Intrigen in Cetinje.

Er brachte einen Brief des Erzherzogs an den Vladika mit. In diesem Schreiben beglückwünschte von Este den Vladika wegen seiner Siege über die Franzosen. Er gab dem Vladika zu verstehen, dass er den englischen Kommandanten bewogen hätte, mit den Schiffen nach Cattaro ihm zu Hilfe zu gehen.