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Die Talente der Tante Theres fanden in der Riß nicht bei allen so viel Anklang wie bei mir, und ihr Zug ins Künstlerische, Geniale oder Theatralische wurde auch späterhin, als ich den Tadel verstehen konnte, mit Bedauern festgestellt; sie machte keine sehr gute Heirat, lebte in ärmlichen Verhältnissen, und das kam eben davon, wie selbst die gutmütige Viktor sagen konnte.

Hirth hielt eine freundliche Rede, und wir blieben so lange beisammen, daß ich für Viktor, die sich nicht ganz wohl fühlte, keinen Wagen mehr bekam. Auf dem Heimwege erkältete sie sich gründlich, fuhr aber trotz Abmahnens am andern Tage nach Allershausen, wo sie gleich von einer schweren Influenza befallen wurde.

Doch würde ich sie noch lebend antreffen, denn sie habe erklärt, daß sie erst sterben wolle, wenn sie von mir Abschied genommen habe. Ich eilte ins Haus und stand erschüttert vor meiner alten Viktor, deren verfallene Züge mir jede Hoffnung nahmen.

Frühmorgens gab es die letzten Vorbereitungen zur Abreise; Mahnungen von Viktor, auf meine Wäsche zu achten, da schon wieder Taschentücher und dies und das gefehlt hätten, Mahnungen meiner Mutter, allen Fleiß daran zu setzen; dann das letzte Frühstück in der Küche, die mir nie anheimelnder vorkam als im Augenblick des Scheidens, und der Gang zur Bahn.

Viktor Hehns litterarische Thätigkeit ist durch seine ungerechte Verbannung nach Tula im Jahre 1851 gewaltsam durchbrochen worden.

Ihre alte Tugend, tätigen Anteil am Leben zu nehmen, hatte Viktor nicht abgelegt, und sie kümmerte sich um Gang und Stand der Prozesse, besonders, wenn es eine ihrer Schutzbefohlenen recht dringlich gemacht hatte. Eine besondere Freude war es ihr, wenn sie Klagen oder Erwiderungen abschreiben durfte.

Daß Leo Jude war, focht den Hofrat nicht im mindesten an. In seinem Hause verkehrten viele Musiker, Literaten, Maler, die Mehrzahl von ihnen waren Juden, und der verstorbene Rechtsanwalt Viktor Rosen war sogar der intimste Freund Spineders gewesen.

Übrigens machte er sich im Hause nützlich, wo er nur konnte, führte meinen Viktor spazieren, blieb, wenn die Töchter Musikstunden hatten, als Anstandswächter dabei und ließ sich zu jeder Kommission, die ihm einer auftrug, bereit finden, so daß wir ohne unseren alten Ebi ein paar Dienstboten mehr hätten halten müssen.

Ich war zur Aufführung gedankenverloren und Träumen nachhängend durch den Englischen Garten gegangen und hatte nicht darauf geachtet, wieviel Staub sich auf meine Schuhe gelegt hatte. Viktor erwartete mich neben meinen Brüdern und Schwestern vor dem Theater und konnte mir kaum die Hand zum Glückwunsch geben, so beschäftigt war sie, die Nase zu putzen und die Tränen abzuwischen.

Der Six erzählte auch Risser Wilderergeschichten, und noch lieber hörte er sie an, wenn wir auf der Bank vor dem Hause saßen und Viktor ein langes Garn spann. Das war wirklich wie Heimkehr in die alte, so lang entbehrte Welt. Auch die Leute waren die gleichen wie die in der Jachenau, am Fall, in Wackersberg und Lenggries, hochgewachsene, stämmige Bauern, verwegene Burschen und frische Mädel.