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Gegen alle diese Schwierigkeiten kämpften in Usuns Seele eine sehr entwickelte Habgier und Eitelkeit auf ihre Wissenschaft und Stellung und, wenn ich mir schmeicheln darf, eine grosse Eingenommenheit für meine Person. Unter diesen Verhältnissen entwickelte sich unser Verkehr derart, dass Usun, um ihre Umgebung irre zu führen, abends, wenn alle Hausbewohner schliefen, zu mir schlich.

Mit Kriegsmütze und Kriegsmantel geschmückt umkreiste Usun etliche Male tanzend den Fuss des dangei und führte mit ihrem alten Schwerte Bewegungen aus, als wollte sie den ganzen dangei gen Himmel heben.

Nur meine alte Freundin Usun überwand sich selbst, um mir eine Freude zu machen, und kam nach meiner Abreise von Tandjong Karang nach Putus Sibau, um sich photographieren zu lassen. Bei ihrem hohen Alter spielte wohl auch die Überlegung, dass der Photograph ihrer Ehrbarkeit Abbruch tun könnte, wenn er an ihrem umgekehrten Bilde auf der Mattscheibe unerlaubte Dinge sehen würde, keine grosse Rolle.

In diesen ernsten Abschiedstagen wurde Usun gestattet, ihre Schlafmatte in der kleinen Kammer auszubreiten, in welcher der Kontrolleur Barth auf einer Seite und ich auf der anderen unsere Moskitonetze aufgehängt hatten. Beim Erwachen am anderen Morgen sah ich, dass Usun bereits alle ihre Vorbereitungen getroffen hatte

Usun selbst stand ihren Stammesgenossen durchaus nicht furchtlos gegenüber, auch spielte die Besorgnis um das Wohl und Wehe ihrer eigenen Seele bei ihr eine grosse Rolle; ich musste daher jedesmal, wenn sie mir etwas Besonderes erzählt oder gebracht hatte, ihre bruwa mit etwas Geld, Kattun oder Perlen besänftigen, um bösen Träumen oder gar Krankheiten zuvorzukommen.

Ob nun die photographischen Aufnahmen oder dies Geldgeschenk beunruhigend gewirkt hatte, weiss ich nicht, aber am folgenden Morgen erschienen Usun und Tipong Igau, setzten sich mit ernster Miene zu mir auf den Boden und erklärten, dass böse Träume ihnen in der vergangenen Nacht die Entrüstung der Geister verkündet hätten.

Ich schenkte Usun zuletzt noch, da meine Vorräte es zu erlauben schienen, einen Satz schöner Armbänder aus Elfenbein.

Inzwischen hatte die älteste Priesterin Usun mit einer Schaufel, an welche eine kawit gebunden worden war, auf dem Platze rings um den pelale gejätet, und nun begann auch die übrige Gesellschaft auf dem anderen Teil des Feldes zu jäten.

Wenige Tage vor unserer Abreise kam Usun mit einigen Männern und Frauen von Tandjong Karang zu uns herunter und bat um die Erlaubnis, bis zu unserer Abfahrt bei uns bleiben zu dürfen.

Nachdem alle Körbe mit ihren Herrlichkeiten beisammen waren, bedeckten sich die Priesterinnen die Brust mit einem Tuche, öffneten das Dachfenster und hielten alle gleichzeitig an die Geister von Apu Lagan eine lange Ansprache, bei der Usun immer den Anfang machte. Das Gleiche geschah aussen auf der Galerie unter dem zweiten, ebenfalls geöffneten Dachfenster.