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Es erscheint mithin als sehr dringlich, daß die Reichsgewerbeordnung und wenn sie für den Landbau eine »Gesinde«-Ordnung bleiben müßte, dann auch diese bald einen Paragraph bekomme, der kategorisch vorschreibt, neben den sonst durch Anschläge zu verlautbarenden viel minder wichtigen Vorschriften müsse in jedem Raum in Stadt und Land, in welchem unselbständige Arbeiter im Dienst irgend eines Unternehmers verkehren, ein gedruckter Anschlag hängen etwa des Inhalts: »Alle Verpflichtungen aus dem Arbeitsverhältnis beziehen sich ausschließlich auf die Leistung der vertragsmäßigen Arbeit.

Dabei gesellen sich aber zur physischen Leistung und zur technischen Fertigkeit der Arbeiter ganz neue Kräfte, welche teils der Unternehmer persönlich stellt, teils durch andere heranbringt, die gleichfalls als Unselbständige in seinem Dienst stehen.

Überall aber sehen wir auch diese Form der wirtschaftlichen Arbeit zurückgedrängt und deutlich in fortdauerndem Zurückweichen begriffen vor einer ganz andern, neuen Arbeitsform, gemäß welcher je eine größere oder kleinere Anzahl von Personen, jedenfalls immer ihrer viel mehr, als jemals in ihrem Gewerke selbständige Meister werden könnten, als dauernd unselbständige Arbeiter im Dienst von Unternehmern tätig sind in besonderen Arbeitsstätten getrennt von ihren Familien, mit weitgehender Teilung der verschiedenen technischen Verrichtungen für jedes einzelne Arbeitserzeugnis und unter Benutzung elementarer Kraft, sowie wertvoller Maschinen, großer Gebäude und sonstiger Einrichtungen, welche durch vorangegangene Arbeit anderer beschafft sind.

Ihr sei das nie merkwürdig, sondern immer natürlich an ihr erschienen, aber sie wisse wohl, daß es Leute gebe, die, wenn sie so etwas sehen, die Augen und den Mund vor Verwunderung aufreißen, darüber, daß es eine anscheinend so unselbständige Frau, wie sie eine sei, wage, das Betragen des Mannes komisch zu finden. Komisch finden?

Silvis Anblick wurde demselben rasch unerträglich und er ging hinunter. Im Bureau: »Frau Tobler wundert sich über mein Betragen. Dagegen möchte ich mich fast über das ihrige verwundern. Wie kommt sie dazu, solche Worte zu mir zu sagen, sie, die unselbständige Frau, die Mutter Silvis? Gleich werde ich gehen und es ihr ins Gesicht hineinsagen, was für eine Rabenmutter sie ist.

Wir haben acht Millionen unselbständige in der Landwirtschaft Beschäftigte, die sich nicht organisieren dürfen und nicht Träger eigener Gedanken sind. Wir haben zwei bureaukratisch geordnete Kirchen, die dem Austretenden mit Minderung bürgerlicher Rechte drohen dürfen. Wir haben die Stände der Interessierten, die mit der Dialektisierung ihrer Gewerbe befaßt sind.

Damit ist aber auch gesagt, daß die der neuen Wirtschaftsform charakteristische Scheidung der Arbeitstätigen in Selbständige und Unselbständige ein notwendiges Attribut der Wirtschaftsordnung geworden ist.

Zwar gab es auch bei dieser Arbeitsform unselbständige Arbeiter; diese, die Lehrlinge und Gesellen, standen aber dem Meister nicht als eine andere Klasse von Arbeitern gegenüber, ihre Unselbständigkeit war vielmehr nur die Vorstufe und Vorbereitung zu späterer Selbständigkeit, die der Regel nach auch alle erreichten; und ihre zeitweilige Abhängigkeit war dem Wesen nach nur die Botmäßigkeit des Lernenden gegen den Lehrmeister und die Unterordnung des Hausgenossen unter das Familienhaupt, also nicht sowohl wirtschaftlicher als vielmehr sittlicher Art.

O sie finde es manchmal gar nicht so komisch, wenn Tobler heimkomme und an ihr alle aufgesammelten schlechten Eindrücke, die ihm die Welt hinterlassen habe, auslasse, in solchen Fällen habe sie nötig, Gott zu bitten, ihr die Kraft zu einem Gelächter zu geben. Man gewöhne sich übrigens nach und nach ans Gehudelt- und Gescholtenwerden, auch wenn man nur »eine unselbständige Frau« sei.

Auch der Joseph verdient nicht, daß er mit Ausdrücken solcher Art beschimpft werde. Schick ihn ganz fort, wenn du dich durch ihn geschädigt glaubst, aber mach keine solche SzenenSie hatte das als »unselbständige Frau« natürlich weinend gesprochen, aber was sie sprach, das hatte seinen Eindruck durchaus nicht verfehlt, Tobler war sofort ruhig geworden, das »Gewitter« war am Vorübergehen.