United States or Cabo Verde ? Vote for the TOP Country of the Week !


Das Aufdämmern neuer Kombinationen von Ganglientätigkeiten in einem Gehirn (dem genialen), das erstmalige Aufleuchten anschlußbereiter, bisher nicht durchleuchteter Gebiete würde verlöschen wie eine Sternschnuppe an dem Horizonte des Bewußtseins der Mitlebenden, wenn nicht im Stillen gleichmäßig eine Zündfläche in mitgeborenen Gehirnen geschaffen wäre; wie es ja oft genug geschehen ist, daß entwicklungsgemäße Gedanken erst Jahrhunderte später ein tragfähiges Ackerland in den Seelen der Nachgeborenen erhalten haben. Diese Zündkraft wohnt genialen Gedanken eben deshalb inne, weil die Entwicklung der meisten Gehirne einer Epoche ziemlich gleichmäßig herangediehen ist an die letzte, entscheidende Auslösung, die nur Einem, manchmal auch Mehreren (nur Unkundigen überraschend durch ihre Gleichzeitigkeit) gelingt. Jahrhunderte lang kann eine Idee vorbereitet sein, bis in einem Geiste der Prometheusfunke durchbricht, und wie einst Goethe gesagt hat: das Auge muß sonnenähnlich sein, wenn es die Sonne zu sehen vermag, so fällt dieser Funke auch in nervöse Systeme, welche spezifisch empfänglich sind für das ihnen gebrachte Licht. Das ist dann in der Tat ein Vorgang, der mit der Infektion durchaus vergleichbar ist, weil auch bei ihr eine Disposition unbedingt dem Haften des Ansteckungsstoffes vorangehen muß. Formeln also, welche in der Entwicklungsrichtung der menschlichen Geistesapparate gelegen sind, sind deshalb so suggestiv, weil ja die Mitgehirne schon warten auf einen Anschlußreiz, dem sie entgegengewachsen sind. Ist diese Anschauung von dem buchstäblichen Heranwachsen der Geisteselemente zu neuen Aufgaben richtig, und alle Forschung und Erfahrung scheinen sie zu stützen, so kann man sagen, daß alles Objektive, alles sogenannte Allgemeingültige naturgemäß einem Wandel unterworfen ist und daß das Objektive bei seinem erstmaligen Auftreten zunächst erst die Wahrheit eines Einzelnen, d.h. etwas durchaus Subjektives gewesen ist. Die eine Wahrheit anerkennende Mitwelt steht also unter der Suggestivkraft eines Genies, solange bis eine noch zwingendere subjektive Kombination diese "Wahrheit auf Zeit" ablöst. Dieser Tatbestand trifft nun den Glauben ebenso wie die Wissenschaft. In großen Perioden wechselt der Glaube ebenso wie die Wissenschaft ihr Gewand. Da die Sehnsucht, das Rätsel der Welt zu lösen, in jedem Gläubigen nicht minder wie in dem Wissenschaftler die Ursache der Annahme dieser oder jener ihn ganz erfüllenden Überzeugungen ist, so kann es nicht wundernehmen, daß eine große Reihe von Parallelen sich aufstellen lassen zwischen der Entwicklungsgeschichte der Religion und der Wissenschaft. Da es sich aber um dieselbe Funktion der Seele in beiden Fällen handelt, so kann die Berufsfärbung, welche unabänderliche Vorgänge unseres Geistesapparates erfahren, nicht weit genug gehen, um diese Gleichrichtung des inneren funktioneilen Betriebes zu verwischen. Ich kann an dieser Stelle nicht diese funktionelle Parallele zwischen Wissenschaftlern und Glaubensmännern bis ins Einzelne durchführen, es möge genügen, auf einige naheliegende

Und dabei bleibt es immer noch eine große Frage, ob jener Brief nicht Abschrift einer fremden, der Orthographie unkundigen Hand war. – Du! klang es in Sophiens Seele zu Ludwig, wie es längst in der seinen geklungen; Du! hallte diesen trauten Klang das jungfräulich erbebende Herz nach, da es sich gedrungen fühlte, dem edlen Mann mehr zu sein als Pflegbefohlene, mehr als Tochter.

Allein unverzeihlich war der Mangel an politischer Bildung; es war zwar loeblich, dass er die Barbaren zu schlagen verstand, aber was sollte man denken von einem der verfassungsmaessigen Etikette so unkundigen Konsul, dass er im Triumphalkostuem im Senat erschien! Auch sonst hing die Rotuere ihm an.

Das fühlte er sofort, die Zügel in der Hand behalten, das war nicht so schwer; aber das Unterrichten! Ja, die Unkundigen halten Unterrichten für die einfachste Sache von der Welt. Man sagt den Kindern, was sie wissen sollen, und dann wissen sie’s ja! Aber man soll ihnen gar nichts sagen, das ist’s ja gerade!

Er dankte dem Vladika, wies aber seinen Vorschlag ab. Hoste kam seinem Versprechen gemäss öfters nach der Bucht, besah die belagerte Stadt und ging wiederum weg. Erst Ende Dezember kam er endlich mit der festen Absicht, Cattaro einzunehmen. Er führte die Arbeit aus, die die unkundigen Montenegriner nicht auszuführen vermochten, nämlich die Aufstellung der Geschütze auf dem Berge Vrmaz.

Dennoch belegen einige historische Quellen eher das Gegenteil: im 13. Jahrhundert wurden Schreiber bevorzugt, die des Lesens unkundig waren, weil das ungestörte Abschreiben genauer war. Ganz ähnliches finden wir heute bei den des Englischen unkundigen Operatoren, die angesammelte Datenkorpora auf digitale Datenträger übertragen müssen.