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Aber ein vollbesetztes Boot nach dem andern wurde weggebracht, und die Menge ließ es geschehen. Einige Menschen durchbrachen die Reihen der Soldaten, aber nur um zu küssen und Abschied zu nehmen. Nino sah Leutnant Ugo am Kai stehen und die Einschiffung überwachen. Ah, wo war Teresa? Eben noch hatte sie an Ninos Arm gehangen, jetzt aber sah er sie unten am Landungsplatz.

Sie nahm Nino das Versprechen ab, daß er sie nicht verlassen würde, sie den ganzen Tag nicht verlassen würde. »Nein, nein, TeresaEr war auch beim Frühstück dabei. Leutnant Ugo bestellte ein Zimmer, und die drei aßen zusammen. Im Anfang war Teresa munter, sie zeigte sich ebenso sorglos, als säße sie daheim in der Osteria.

Bitte mich nicht!« »Ehrlossagte sie mit schmeichelnder Stimme. »Wie kannst du so etwas sagen? Du würdest ja nicht hier bleiben, weil du feig wärest, sondern weil ich dich so liebe, daß ich dich nicht ziehen lassen kannUnd sie lächelte und sie bat, Leutnant Ugo aber war unerschütterlich. Da fing sie von etwas anderm an. Wenn es nun zur Schlacht käme und die Schwarzen zu schießen begännen?

Er erbrach das Kuvert, sie stand zitternd daneben. »Ist es aus, Ninofragte sie. Nino antwortete ja, so angstvoll, als verkünde er ihr ein Todesurteil. »Laß mich hörensagte sie und richtete sich auf. Nino las ihr vor, daß Leutnant Ugo sie nicht mehr liebte. »All meine Liebe ist totschrieb er, »meine arme Liebe ist totSie zuckte verächtlich die Achseln.

Als Leutnant Ugo mit seinem Regiment nach Neapel abreiste, wo es sich nach Afrika einschiffen sollte, begleitete Nino Teresa zur Eisenbahnstation. Es war Nacht. Die Soldaten kamen in raschem Takt heranmarschiert, rings um sie schwärmten Gassenjungen, Verwandte und Kriegsenthusiasten. Unten an der Station waren der Sindaco von Rom und mehrere Generale.

Nino dachte, sie wolle für diese zwei Stunden allen Kummer von sich werfen und einzig und allein glücklich sein. Sie war sogar viel muntrer als gewöhnlich, sie kokettierte mit Leutnant Ugo, bis er ganz toll war. Und sie ließ es zu, daß er sie küßte.

Leutnant Ugo versprach, mit der Krone der abessinischen Kaiserin zu ihr zurückzukommen. Und so schieden sie. Aber Leutnant Ugo war noch keine zwei Tage fort, er war noch gar nicht nach Afrika abgereist, als die Nachricht eintraf, daß der große Schwarm, der in Adua gelagert war, sich zu rühren anfange; er zog gegen die Abessinier und wurde geschlagen und zerstreut.

Sie schlang die Arme um Leutnant Ugo. Er küßte sie, dann wollte er sich aus ihrer Umarmung lösen. Es war die Reihe an ihn gekommen, einzusteigen. Sie schien sich zurückzuziehen, aber da sah Nino etwas Blankes in ihrer Hand leuchten. Sie schien den Leutnant noch einmal umarmen zu wollen. In demselben Moment wankte dieser und schrie auf. Nino eilte hinunter. Er riß Teresa an sich.

Nein, sie wüßte nicht, was sie geglaubt hatte. Das hätte sie nicht gedacht. Da kam ein Brief vom Leutnant Ugo, in dem er Abschied von ihr nahm. Das Dampfschiff, das ihn nach Afrika führen sollte, ging am nächsten Abend ab. Am Abend waren sie und Nino auf dem Wege nach Neapel. Was sie dort wollte? Nino glaubte, sie wolle ihren Bräutigam noch einmal sehen, bevor er abreiste.

Sie wollen uns ja unser Land nicht nehmen, warum sollen wir ihres rauben?« »Teresasagte Leutnant Ugo, »sage mir jetzt mutig Lebewohl, wie eine Römerin. Ich muß gehen.« »Du mußt?« »Ja.« »Nun, so geh!« »Teresa!« »Geh doch. Ich werde versuchen, nicht an dich zu denken. Du bist tot für michSie stand nicht auf, sondern blieb auf dem Boden liegen. Sie sah ihn nicht einmal an.