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Aber die süße Schwüle der Luft, die sein Druck zärtlich verstärkte, ließ ihr Gefühl ganz hinrinnen. Zum erstenmal sprach sie Thengo von ihrer Sehnsucht. Sie sah ihn erbleichen. Nun begriff sie, daß sie ihn tief damit kränke, denn seine männliche Eitelkeit trug daran im Glauben, sie mäße ihm vielleicht die Schuld. »Ich bin elendsagte sie leise. »Ich kann nicht gebärenSein Gesicht arbeitete.

Die Gardinen der Front bewegten sich alle in dem lauen Wind, der den Abend köstlich trug. Es lag eine Ruhe des Gleichgewichtes in der Luft, daß es weiter nichts bedurfte wie da zu sein und sich zu sehen, den Atem zu spüren, nichts zu reden um glücklich zu sein. Während sie speisten, hob Thengo mit einem raschen Schwung eine Kette schönster orientalischer Perlen um ihren gerade geneigten Hals.

Ihr Mund kam wieder an sein Ohr, ihre Finger fuhren langsam zärtlich über seine Schläfe. Nach Sekunden glomm Farbe wieder in seinen Mund, sie atmete tief auf, ein Schluchzen war ihr nahe. Sein erwachender Blick traf Riny nicht mehr. Sie stand auf der Veranda, als käme sie aus dem Garten, sie rief zu ihm durch die Blumen: »Thengo . . . . . . Schläfer

»Nein, Tosagte er: »Ich trage die SchuldSie erschrak. Dann lächelte sie: »Thengo . . . . du Tor . . . . mein NarrEr schüttelte den Kopf. »Tigersagte sie. Sein Blick strömte über durch die Luft auf sie mit einem wilden Jauchzen, das sich aus Liebe dämpfte zu einem berückenden schwärmerischen Band. Sie blies den Rauch heftiger aus.

Die blaue Dunkelheit um sie machte sie freier, die ihren Atem aufnahm ganz weit und ihre Worte schlürfte. Moskitos senkten sich auf sie nieder. Sie sogen heftig an den Zigaretten und scheuchten sie mit Rauch. Aber es war, als lägen sie in einer Säule, so dicht umwanden sie die Tiere. Die Ruderer hatten die Netze vergessen, Thengo sagte kein Wort zu ihnen, er schien ihr aufgelöst und gut.

Fett kam ein Chinese, schickte sie weg und schaute schielend von unten nach Thengos ziselierter Kette. Sein Bauch knickte ein und schwabbte über die Knie, sein Gesicht glänzte fett vor Ergebenheit, obwohl er nur den Rang, nicht den Fürsten erkannte. Thengo gab ihm einen Wink mit dem Finger. Eilfertig schob er die Gardinen weg und sie traten ein, Riny nahm Thengos Arm.

Der Mond war noch groß und lag genau auf dem Spiegel des Wassers. In den Schwärmen der Moskitos tauchten große grüne Fliegen auf, deren saugende Stiche kleine Hügel an ihren Armen aufschwellen ließen, daß sie den Arm zum Munde führte, um es zu lindern. Thengo rief, daß man rasch rudere. Sie steckten Zweige an, indem sie zurückfuhren.

Auch ihr Hirn versagte. Sie konnte nichts denken. Langsam fiel sie so in den Halbschlummer hinein. Halbnackt, auf seinem Schweiß noch den eines Pferdes wie Schnee, stand Thengo vor ihr. Sie fuhr auf, noch konnte er nicht reden, als er sie küßte. Noch versagte sein Mund, als seine Lippen schon ihr Gesicht überwanderten. »Du . . . ,« flüsterte er keuchend.

Noch in der Nacht bog sich sein Auge zur Seite, seine Schläfe wurde braun, der Mund öffnete sich kurz. Dann war er leblos. Rinys Liebe brach in Weinen aus. Sie badete sein Gesicht mit dem ihren. »Thengorief sie, »wir gehen in den Garten, die Luft ist schlecht in dem Zimmer. Draußen stehen die Blumen und machen kühlSie legt das Ohr an seine Brust und rieb die Schläfen.

Aber ich weiß, daß ich Euch liebeDa schien es ihr, sein Auge frage sie: . . . . warum . . . . Sie erhob sich ein wenig und nun traten ihr Tränen wieder in das Gesicht: »Ich liebe Thengosagte sie und ihr Lächeln ward so gütig, daß auf seinem Gesicht ein Lächeln spielte, bis eine weiche Wolke ihn wegnahm aus dem harzenen Licht.