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Thorbjörn ging seinem Vater nach und tat wie er; Sämund kam zu Synnöve; sie war die erste, die er ansah; sie sah auch ihn an, vergaß aber dabei zu sagen: "Dank für das vorige Mal"; nun kam Thorbjörn; er sagte nichts; sie sagte nichts; sie gaben sich die Hand; aber nur ganz lose; keins von beiden schlug die Augen auf, keins konnte den Fuß von der Stelle bewegen.

Synnöve tat einen Schritt; aber blieb stehen, weil sie nicht weiter konnte; Thorbjörn sprang auf, ging auf sie zu, ergriff ihre Hand, wußte nicht, wie er sich benehmen sollte, und blieb Hand in Hand mit ihr stehen, bis sie ihre sacht zurückzog. Dann standen sie schweigend nebeneinander. Lautlos öffnete sich die Tür, und ein Kopf erschien im Rahmen. "Ist Synnöve hier?" fragte jemand bedächtig.

Sie blieben eine Weile stumm; dann sagte Ingrid: "Das kleine Sankthans-Spiel, das Du ihm geschenkt hast, hängt am Fenster und dreht sich." "Jetzt ist mir alles ganz gleich," sagte Synnöve plötzlich und entschieden; "nichts auf der Welt soll mich von ihm trennen; es mag kommen, wie es will." Ingrid war sehr befangen. "Der Doktor weiß noch nicht, ob er wieder ganz gesund wird", flüsterte sie.

Der Vater sah die Mutter an; da blickte die Mutter etwas unsicher zur Seite, dann sagte sie nach kurzem Nachdenken, und fuhr dabei mit den Fingern über die Tischplatte: "Es mag wohl noch etwas folgen; aber das ist ja gleich." "Folgt noch etwas?" fragte Synnöve und wandte sich zu ihrem Vater, der ihr davon zu wissen schien. "Oh ja; aber wie Mutter sagt: das ist ja gleich."

"Gott segne Dich für die Antwort, wenn sie auch herzlich dumm war", rief Ingrid, fing darauf an zu trällern und Synnöve im Takt herumzuführen. "Nein, nein, das geht ja nicht!" "Du hast ja selbst vorhin gesagt, Du bist lange nicht so vergnügt gewesen wie heute." "Ach, wenn es nur ginge!" "Probier' es nur, dann wirst Du schon sehen, daß es geht." "Du bist außer Rand und Band, Ingrid."

"Nein", antwortete Synnöve schnell. Seitdem wurde von dergleichen nicht mehr geredet. Da sie weit und breit für die beste Partie galt, folgten ihr lange Blicke, wenn sie zur Kirche ging, der einzigen Stätte, wo sie außer dem Hause zu sehen war; sie beteiligte sich nämlich nicht am Tanz oder sonstigen lauten Festlichkeiten, weil ihre Eltern zu den Haugianern gehörten.

"Wohl möglich, aber die andern haben auch Schuld; sie sollen mich zufrieden lassen", schrie er fast und sah zu dem Adler hinauf. "Aber, Thorbjörn", flüsterte Ingrid. Er drehte sich zu ihr hin und lachte: "Schon gut, schon gut, wie gesagt, es kann einem wohl manches durch den Kopf gehen hast Du heute mit Synnöve gesprochen?" "Ja, sie ist schon auf die Alm gezogen." "Heute?" "Ja."

"Ja, das ist doch aber schon so lange her." Das leuchtete ihr ein, und sie fragte kurz darauf: "Bist Du Thorbjörn Granliden?" "Ja, und bist Du Synnöve Solbakken?" "Ja, ich habe immer gehört, daß Du so'n artiger Junge bist." "Nein, das ist nicht wahr; ich bin zu Hause der allerschlimmste", sagte Thorbjörn.

Hier gab es keine Beeren, und so konnte sie sich auch nicht danach bücken; das hatte Thorbjörn ganz gut gesehen; aber Synnöve pflückte einen langen Grashalm, und nun stand sie da und zog die Beeren auf dem Halm auf. "Heute mußte ich immer an die Zeit denken, wie wir zusammen zur Konfirmation gegangen sind", sagte er. "Daran mußte ich auch immer denken", erwiderte sie.

Das lag still wie immer und verschneit da und glänzte wie perlenbedeckt in der Sonne: das Haus lachte aus allen Fensterscheiben, und von denen war gewiß keine entzwei; der Rauch zog höchst vergnügt aus dem Schornstein und sagte Thorbjörn, daß auch dort für die Kirchgänger gekocht wurde; Synnöve sah bestimmt nach ihrem Vater aus und würde nicht ein bißchen Prügel kriegen.