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Spendius blieb ihm beständig auf den Fersen, und sie kehrten zurück, ohne daß der Numidier seinen Dolch gezückt hatte. Ein andermal lockte Naravas die beiden weit fort, bis an die Grenzen seines Reiches. Sie kamen in eine enge Schlucht. Da erklärte Naravas lächelnd, er wisse den Weg nicht mehr. Spendius fand ihn wieder.

Unbeweglich saß er dann da, die Finger in seinen Bart vergraben. Zuweilen trat Matho beiseite, um sich mit Spendius zu unterreden. Dann stellte er sich wieder dem Suffeten gegenüber auf, und Gisgo fühlte fortwährend seine Blicke wie zwei flammende Brandpfeile auf sich gerichtet. Über die Menge hinweg riefen sie sich mehrere Male Schimpfworte zu, verstanden einander aber nicht.

Man ließ sie durch die Sathebstraße marschieren bis zu dem doppelten, mit Erzplatten beschlagenen Tore aus Eichenholz. Dort hatte sich das Volk wie ein Mann auf sie geworfen. Die Söldner entsannen sich nun, nach ihrem Abmarsch Geschrei vernommen zu haben. Spendius, der bei der Spitze der Marschkolonne geritten war, hatte nichts gehört.

Eines Abends, als sie zusammen durch die Lagergassen gingen, erblickten sie Männer in weißen Mänteln; unter ihnen Naravas, den numidischen Fürsten. Matho erbebte. »Dein Schwertrief er. »Ich will ihn töten!« »Noch nichtbat Spendius und hielt ihn zurück. Naravas trat bereits an Matho heran.

Autarit schwang sein langes Schwert. Spendius flüsterte dem einen ein Wort zu und versah den andern mit einem Dolche. Die Stärksten suchten sich selbst bezahlt zu machen. Die minder Aufgebrachten forderten, daß die Ablöhnung fortgesetzt würde. Keiner legte mehr die Waffen ab, und der Zorn aller vereinigte sich gegen Gisgo zu stürmischem Hasse. Etliche wollten für ihn eintreten.

Es war, als ob unendlicher Friede auf die Erde herabsänke. Mit zurückgebogenem Kopfe und halbgeschlossenen Lidern sog Spendius in tiefen Zügen den frischen Wind ein. Er streckte die Arme aus und spreizte die Finger, um den kosenden Hauch, der seinen Körper umströmte, noch besser zu spüren. Seine Hoffnung auf Rache war wiedergekehrt und begeisterte ihn.

Plötzlich schlossen die Ungeheuer ihre Rachen, und die Kristallkugeln standen wieder still. Eine Zeitlang klangen noch unheimliche Töne durch die Luft, bis sie endlich verhallten. »Und der Mantelfragte Spendius. Er war nirgends zu erblicken. Wo war er? Wie sollte man ihn finden? Wenn ihn die Priester nun versteckt hatten? Matho empfand einen Stich durch das Herz. Er kam sich wie genarrt vor.

Spendius nahm ihm das nicht übel, begann vielmehr seinen Schritten zu folgen und warf nur von Zeit zu Zeit einen besorgten Blick nach Karthago zurück. Er war der Sohn eines griechischen Lehrers der Redekunst und einer kampanischen Buhlerin.

Spendius betrachtete prüfend die Mauern. Er wollte den Mantel haben! Nicht, weil er der Zauberkraft vertraute Spendius glaubte nur an Orakel , sondern weil er überzeugt war, daß die Karthager, seiner beraubt, tief entmutigt sein würden. Um irgendeinen Eingang zu finden, schlichen sie hinten um den Tempel herum. Unter Terpentinbäumen erblickte man kleine Kapellen in verschiedener Bauart.

Er war gottesfürchtig und wünschte, dermaleinst in seiner Heimat zu sterben. Spendius erzählte ihm von seinen Reisen, von den Völkern und Tempeln, die er besucht hatte. Er verstand sich auf viele Dinge. Er konnte Sandalen, Jagdgerät und Netze anfertigen, wilde Tiere zähmen und Gifte bereiten. Bisweilen unterbrach er sich und stieß einen heisern Schrei aus.