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Da sagte die Mutter: »Und wenn er’s auch weiß, meinst du denn, der Rico wolle so in die Gefahr und ins Gottversuchen hinauslaufen, wenn er es haben kann wie hier und gar zu keinen bösen Menschen mehr gehen mußDa sah Silvio den Rico an und sagte: »Du willst schon gehen und das Stineli holen, Rico, oder nicht?« »Ja, ich will«, antwortete Rico fest.

In diesem Zustande der Unruhe war es für die Frau Menotti ein rechter Trost, als sie einmal wieder nach langer Zeit den wohlmeinenden alten Herrn Pfarrer im langen schwarzen Rock durch den Garten kommen sah, der von Zeit zu Zeit den kleinen Kranken besuchte. Sie sprang auf von ihrem Stuhl und rief erfreut: »Sieh, Silvio, da kommt der gute Herr Pfarrerund ging ihm entgegen.

Das versprach Stineli; und nun zeigte Frau Menotti ihm ein sauberes Kämmerlein, das auf den Garten hinausschaute, von wo ein lieblicher Blumenduft durch das offene Fenster heraufstieg. – Mit jedem Tage wurde das Stineli nun dem kleinen Silvio unentbehrlicher; wenn es nur zur Tür hinausging, so sah er das für ein Unglück an.

Er saß auch kaum an Silvios Bett, so sagte er: »Siehst du, Silvio, nur einzig beim Stineli ist es einem wohl und sonst gar nirgendsKaum waren diese Worte ausgesprochen, so schnellte sich der Kleine augenblicklich in die Höhe und rief mit aller Kraft: »Mutter, ich will das Stineli haben. Das Stineli muß kommen; einzig nur beim Stineli ist es einem wohl und sonst gar nirgends

Der Silvio schrie auf wie außer sich. Rico warf die Geige auf das Bett und sprang hinaus. Die Mutter stürzte mit Schrecken herbei. Da erschien auf der Schwelle mit dem Rico das Stineli.

»Wie heißest dufragte das Büblein jetzt. »Rico«, war die Antwort. »Und ich Silvio. Wie alt bist dufragte es weiter. »Bald elf Jahre alt.« »Und ich auch bald«, sagte das Büblein. »Ach, Silvio, was du sagst«, fiel die Mutter ein; »noch nicht völlig vier bist du, so schnell geht’s nicht.« »Spiel wiedersagte nun der kleine Silvio.

Die Mutter setzte sich an ihren Platz neben dem Bettchen, und Rico stellte sich etwas weiter unten hin und fing an zu geigen. Silvio konnte es nicht genug bekommen; sobald der Rico ein Stück fertig hatte, so ertönte sein: »Spiel wieder

Wie sie in den Garten eintraten, mußte Stineli überlaut ausrufen: »O wie schön, o die schönen BlumenDas hatte den Silvio aufgeschnellt wie eine Feder. Er schrie aus Leibeskräften: »Der Rico kommt mit dem StineliDie Mutter glaubte, das Fieber habe ihn gepackt; sie warf ihre Sachen dahinten im Kasten, wo sie herumkramte, alle übereinander und kam herbeigelaufen.

»Jetzt müssen wir unser Lied fertig singen«, rief der Silvio, dem es so ums Singen und Jauchzen war, daß er einen Ausweg haben mußte, und Rico und Stineli begannen noch einmal den Gesang in der größten Fröhlichkeit, denn es war ihnen nicht minder wohl ums Herz. Als sie aber damit fertig waren, sagte Stineli: »Nun möchte ich noch ein Lied mit dir singen, Rico; weißt du, was für eines

Sie legte ihm aber manchmal die Hand auf den Kopf und sagte mitleidig: »Du armes WaisleinDem kleinen Silvio wurde der Rico täglich unentbehrlicher; schon am Morgen fing er an zu jammern und nach dem Rico zu begehren, und wenn seine Schmerzen da waren, so schrie er noch mehr und wollte sich nicht mehr beruhigen, wenn der Rico nicht kommen konnte.