United States or Liechtenstein ? Vote for the TOP Country of the Week !
Leid war es Siegmunden, da er dieß an Kriemhild fand. Da sprach König Siegmund: "Das laßt euch Niemand sagen: 1120 Vor allen meinen Freunden sollt ihr die Krone tragen Nach rechter Königswürde, wie ihr vordem gethan: Ihr sollt es nicht entgelten, daß ihr verloren habt den Mann. "Fahrt auch mit uns zur Heimat um euer Kindelein: 1121 Das sollt ihr eine Waise, Frau, nicht laßen sein.
Julchen. Ich, Papa? Herrn Siegmunden? Wie kommen Sie auf die Gedanken? Wenn ich lieben wollte: warum sollte ich nicht den Herrn Damis lieben? Hat er nicht vielleicht noch mehr Verdienste als jener? Und wenn auch dieser liebenswürdiger wäre, da er es doch nicht ist, wie könnte ich ohne Verbrechen an ihn denken, da ihn meine Schwester und er sie so zärtlich liebt? Cleon. So gefällst du mir.
Aber wie werden wir Jungfer Lottchen von der Liebe zu Siegmunden abbringen? Sie glaubt es ja nicht, daß er untreu ist. Der Magister. Das wird sich schon geben. O wie erstaunt man nicht über die genaue Verwandtschaft, welche ein Laster mit dem andern hat und welche alle mit einem haben! Siegmund wird bei der Gelegenheit des Testaments geizig. Ein Laster.
Papa, Sie haben mich wohl zu sehr gelobt. Meine Schwester kann ja ebensoviel und noch mehr als ich. Cleon. Es ist itzt die Rede nicht von deiner Schwester. Sie hat ihren Herrn Siegmund und verlangt kein großes Glück. Gib ihr etwas von deinem Vermögen: so wird sie vollkommen zufrieden sein. Und so will ich sie gleich heute verloben. Oder möchtest du Herrn Siegmunden lieber zum Manne haben?
Und ich finde heute keinen Beruf, einer solchen Versammlung beizuwohnen. Lottchen. Warum rechnest du denn nur mich und Herr Siegmunden zu den Verliebten? Was hat dir denn Herr Damis getan, daß du ihm diese Ehre nicht auch erweisest? Julchen. Herr Damis ist so gütig gewesen und hat mir versprochen, lange nicht wieder von der Liebe zu reden.
Als der edle Degen also begraben war, 1103 Sah man in großem Leide die Helden immerdar, Die ihn begleitet hatten aus Nibelungenland: Fröhlich gar selten man da Siegmunden fand. Wohl Mancher war darunter, der drei Tage lang 1104 Vor dem großen Leide weder aß noch trank; Da konnten sie's nicht länger dem Leib entziehen mehr: Sie genasen von den Schmerzen, wie noch Mancher wohl seither.
Da sprach die Jammerhafte: "Nun soll Einer gehn 1046 Und mir in Eile wecken Die in Siegfrieds Lehn Und soll auch Siegmunden meinen Jammer sagen, Ob er mir helfen wolle den kühnen Siegfried beklagen." Da lief dahin ein Bote, wo er sie liegen fand, 1047 Siegfriedens Helden von Nibelungenland. Mit den leiden Mären die Freud er ihnen nahm; Sie wollten es nicht glauben, bis man das Weinen vernahm.
Ich bin ein rechter glücklicher Vater. Du wirst wohl dabei fahren. Nicht wahr, du hast den Herrn Damis viel lieber als Herrn Siegmunden? Dieser scheint mir zuweilen ein bißchen leichtsinnig zu sein oder doch lose. Ich habe alleweile mit dem Herrn Simon von ihm gesprochen und allerhand... Julchen.
Ist denn die Verachtung kein Mittel, ein Herz zu bessern? Der Magister. Das will ich itzt nicht ausmachen. Aber sagen Sie mir, Herr Simon, ob die Stoiker nicht recht haben, wenn sie behaupten, daß nur ein Laster ist; oder daß, wo ein Laster ist, die andern alle ihrer Kraft nach zugegen sind? Sehn Sie nur Siegmunden an. Ist er nicht recht das Exempel zu diesem Paradoxo? Simon. Ja, Herr Magister.
Er würde dich nicht lieben, wenn er nicht die größten Vorzüge zu lieben gewohnt wäre. Ich entschuldige ihn selbst. Lottchen. Du gutes Kind! Also bin ich deine Nebenbuhlerin! Du dauerst mich in Wahrheit. Ich will dir das ganze Geheimnis eröffnen. Kommen nicht die Beschuldigungen wider deinen Liebhaber von Herrn Siegmunden her? Ich kann mir's leicht einbilden.