United States or Sri Lanka ? Vote for the TOP Country of the Week !


Ich muß sagen, daß jene jungen Männer, die nicht denken, sondern nur fühlen und handeln, meiner Ansicht nach kaum zum höchsten Typus gehören, und daß, wenn es allgemein als Zeichen edler Natur anerkannt würde, sich zu paaren wie die Vögel, die Adelsnaturen gewiß viel weniger selten wären, als sie es heutzutage sind. IV. DasSichauslebenfür Frauen

Von diesem Positiven, oder von der Persönlichkeit, sofern sie eben Persönlichkeit ist, fordern wir, dass sie bestehe, daure, sich bethätige, frei sich auslebe. Dabei verstehe ich unter dem freien Sichausleben das durch kein inneres oder äusseres Hindernis gehemmte Sichbefriedigen, die freie Verwirklichung dessen, worauf irgend ein positiver Lebensantrieb abzielt.

Wem Namen statt Erklärungen dienen, der hat hier eine neue Gelegenheit von "Kontrastwirkung" zu sprechen und einen Fall des sogenannten "Kontrastgesetzes" zu statuieren. Zwei Arten der Wirkung des Konfliktes oder des Eingriffes in Menschendasein und freies Sichausleben von Menschen haben wir hiermit einander gegenübergestellt. Beide Wirkungen sind zunächst unmittelbar subjektiv begründete, d. h.

Wolmuts weiße Stirn leuchtete von Hoffnungen. Nicht wenig überrascht war Wolmut, als er in Arnolds prächtige Wohnung geführt wurde. Aber er ließ nichts verlauten. Er dachte sich sein Teil. »Was haben Sie gearbeitet? was haben Sie fertig gebrachtfragte er. »Ich habe wenig gearbeitet, ich habe nur gelebt«, antwortete Arnold. »Auch nicht das Schlechteste. Man nennt das Sichausleben, wie?

Ich werde meinen Sohn lehren, ja nur eine Frau zu heiraten, die die Periode desSichauslebenshinter sich hat oder eine von jenem altmodischen Typus, die dasSichauslebennicht braucht.

Es wirkt dies alles in dem Masse, als wirklich ein positiv Menschliches, dessen Wert wir in uns inne werden können, in seinem Bestande, seiner Dauer, seinem freien Sichausleben gehemmt erscheint; im höchsten Masse, wenn dies positiv Menschliche zugleich Grösse hat.

Zugleich ist diese Wirkung umso stärker, je schärfer der Eingriff in den Bestand, die Betätigung des Sichausleben der Persönlichkeit erscheint. Gewiss wächst mit der Schärfe des Eingriffes auch die Unlust am Leiden. Und diese kann sich steigern zu einem Gefühl des Entsetzlichen, das keinen tragischen Genuss mehr aufkommen lässt.

Solche Forderungen sind nichts anderes als unser eigenes Verlangen, zu dauern, uns zu bethätigen, uns frei auszuleben. Hier nun haben wir einen bestimmten Vorstellungszusammenhang und zwar den denkbar zwingendsten. Es ist eben der Zusammenhang zwischen dem Positiven der Persönlichkeit und seiner Dauer, seiner Bethätigung, seinem Sichausleben.

Ich bitte genau die gesperrt gedruckten Wortenach Frauenartzu beachten und mich freundlichst nicht mißverstehen zu wollen. Ich bin nicht dafür, daß die allgemein den Männern zugebilligte Freiheit auch auf die Frauen ausgedehnt wird. „Das Sichauslebendieser Art, anders gesagt, ein vorehelicherFreiheitsrausch“, war gewiß keine Notwendigkeit für unsere Großmütter.