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Ein stiller Gram wühlte unsichtbar in dem Herzen deiner Mutter, sie reichte mir lächelnd den Abschiedskuß und ging nach einigen Stunden in ihre bessere Heimath zurück. Ich blieb mit meinem Unglück in der Einsamkeit. Traurig schwieg Selim einige Zeit, dann fuhr er fort: Sie ward begraben.

Nein, Omar, blicke noch einmal über den Horizont deiner Weisheit hin und schaue mit Seherkraft umher, kann nichts, auch mein Tod nicht durch die Mauer dringen, die das Schicksal vor mein Vorhaben gestellt hat? Omar. Dein Tod könnte dein Volk vielleicht glücklich machen. Selim. O dann ist ja noch nicht alle Hoffnung aufgebrannt.

"Was willst du, Schrecklicher?" rief der Grieche aus, als die Erscheinung noch immer regungslos auf der Schwelle stand. "Weiche schnell von hinnen, daß ich dir nicht fluche!" "Zaleukos!" sprach eine bekannte Stimme unter der Larve hervor. "Zaleukos! So empfängst du deinen Gastfreund?" Der Sprechende nahm die Larve ab, schlug den Mantel zurück; es war Selim Baruch, der Fremde.

Nachdem sie miteinander gespeist hatten, rückten sie wieder näher zusammen, und der junge Kaufmann wandte sich an den ältesten und sprach: "Selim Baruch hat uns gestern einen vergnügten Nachmittag bereitet, wie wäre es, Achmet, wenn Ihr uns auch etwas erzähltet, sei es nun aus Eurem langen Leben, das wohl viele Abenteuer aufzuweisen hat, oder sei es auch ein hübsches Märchen."

Ich habe dich schon vermißt, mein Sohn, rief ihm dieser entgegen, ich dachte, auch du hättest mich verlassen, denn der Elende muß jeder Furcht und keiner Hoffnung trauen. Du siehst bleich und krank aus, mein Vater, sagte Abdallah. Ich bin erquickt, antwortete Selim, dieser Schlaf hat mir meine Kräfte zurückgegeben.

Ihr werdet euren Schutz keinem Unwürdigen schenken, und so ihr nach Bagdad kommet, werde ich eure Güte reichlich belohnen denn ich bin der Neffe des Großwesirs." Der älteste der Kaufleute nahm das Wort: "Selim Baruch", sprach er, "sei willkommen in unserem Schatten. Es macht uns Freude, dir beizustehen; vor allem aber setze dich und und trinke mit uns."

In diesem unseligen Augenblick vergaß ich meines Amts und meines Herrn und ließ den trauernden Selim in den Schooß des Glücks zurückkehren, meine Macht ließ ihn einen Schatz finden, der ihm dreifach ersetzte, was er verloren hatte.

Durch mich ließ er tausend Schlachtopfer fallen und tausend eine Beute des Mangels werden, unter diesen war auch Selim; Ali nahm ihm seine Schätze, Selim entflohe mit seiner Gattin und einem kleinen Sohne, auch die Gattin mußte sterben und ihn sein Sohn nur noch gewaltsam in ein quaalvolles Leben zurückhalten.

Ich stehe auf einem hohen Gipfel, von dem ich über so manche Jahre hinweg sehe, die zu meinen Füßen ausgebreitet liegen, das Alter und die Erfahrung tritt endlich an die Stelle der Weisheit. Hast du nie, Selim, eine Fluth gesehn, die verheerend das Gefilde überschwemmt, und es gedüngt und fruchtbarer wieder verläßt?

Ich mußte ja doch bald sterben, Abdallah, laß mich, du bist nicht Schuld an meinem Tode, wir sehn uns einst wieder. Abdallah. Nein, nein! du bist mir ewig, ewig verloren; wir sehn uns nie wieder, ach! du weißt nicht Selim. Wir wollen Abschied nehmen, nur auf ein Menschenalter. Ich lasse dir meinen besten Segen zurück, mein Geist wird über dir wachen, meine Seele der Wächter deines Glücks sein.