United States or Mauritania ? Vote for the TOP Country of the Week !


Zu den Gefallenen gehörte auch die Zigeunerin Sangarre, welche sich vergeblich mit Iwan Ogareff in Verbindung zu setzen versucht hatte. Die beiden folgenden Tage wagten die Belagerer keinen erneuten Angriff. Iwan Ogareff’s Tod hatte sie entmuthigt.

Gerade als er die Zügel seines Rosses faßte, um in den Kreis des Lagers zu reiten, drängte sich Sangarre durch die Reiter der Escorte, näherte sich ihm und blieb unbeweglich stehen. „Nichts? fragte Iwan Ogareff.

Es stand ihr nun außer Zweifel, daß der Sohn Marfa Strogoff’s, der Courier des Czaaren, sich in dieser Stunde in Zabediero, unter den Gefangenen Iwan Ogareff’s befinden müsse. Sangarre kannte ihn nicht, aber sie wußte, daß er da war! Sie suchte ihn vorläufig also auch nicht zu entdecken, was bei der Dunkelheit und mitten in dieser zahlreichen Menschenmenge ohnehin unmöglich schien.

Hinter sich ließen die Tartaren eine Wüste, welche die Russen gewiß nur mit größter Schwierigkeit zu durchziehen im Stande sein konnten. Unter den Zigeunerschaaren, welche von Westen her mitgekommen waren, befand sich auch jene Truppe, die Michael Strogoff bis Perm begleitet hatte. Sangarre zählte auch noch zu dieser.

Er mochte einen Befehl geben, welchen er wollte, – Sangarre führte ihn aus; ein wahrhaft außergewöhnlicher Instinct, noch mächtiger entwickelt als selbst das Gefühl ihrer Dankbarkeit, hatte sie fast gedrängt, sich dem Verräther als Sklavin zu ergeben, an den sie sich seit den ersten Tagen seiner Verbannung nach Sibirien anschloß.

Neben ihm stand die Tsiganerin Sangarre, eine große Frau von dreißig Jahren, mit braunem Teint, guter Constitution, prächtigen Augen und üppigem Haar in stolzer Haltung. Einige der jungen Tänzerinnen waren von auffallender Schönheit, und Alle zeigten die ausgesprochenen Merkmale ihrer Race.

Diese fast stets unbewegliche, ruhige und aufmerksamer als die Andern bewachte Frau wurde, ohne daß sie es ahnte oder sich darum zu kümmern schien, stets von Sangarre beobachtet. Trotz ihres Alters hatte auch sie dem Gefangenentransporte zu Fuße folgen müssen, ohne daß Jemand versucht hätte, ihr irgend eine Erleichterung zu gewähren.

Ich weiß wohl, daß sie den Weg von Kasan nach Tschim einschlagen können, aber dieser bietet keinerlei Beförderungsmittel, und ein Tarantaß mit tüchtigen sibirischen Rossen kommt einem Zigeunerwagen allemal zuvor. Also ruhig, bleib’ ruhig, Freund Korpanoff!“ Jetzt waren der alte Tsigane und Sangarre auch schon unter der Menge verschwunden.

Iwan Ogareff hatte sehr lebhaft gesprochen. Seine Erregung bewies, welchen Werth er auf den Besitz jenes Briefes legte. Sangarre wurde von der bestimmten Wiederholung jener Frage keineswegs betroffen oder wankend in ihrer Ueberzeugung. „Ich täusche mich nicht, Iwan, antwortete sie mit Nachdruck.

Was auch kommen und wie hart diese Prüfung werden möge, – kein Wort! keine Bewegung! Es handelt sich hier um ihn, nicht um mich!“ Da legte, nachdem sie sie einen Augenblick angesehen, Sangarre die Hand auf die Schulter der alten Sibirerin. „Was begehrst Du? fragte Marfa Strogoff.