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Staunend und durch diese Wundertat erschreckt, floh Saint-Pol mit dem einzig verbliebenen Genossen in aller Eile vom Schlachtfeld; sie trieben ihre Pferde schnell voran und verließen den schwarzen Ritter in dem festen Glauben, daß er mit dem Teufel im Bunde stehe.
Nein, bei Gott, noch lebe ich, und Du solltest Deine Spötteleien auf der Stelle büßen, Saint-Pol, wenn ich mich an Dir rächen dürfte.« »Aber, beruhige Dich doch,« entgegnete Saint-Pol. »Du bist verwundet, lieber Bruder; das Blut rinnt ja durch Dein Panzerhemd.« Châtillon streifte den rechten Panzerärmel hoch und sah, daß ein Zweig die Haut leicht geritzt hatte.
»Der Bursche ist mir verdächtig!« sagte Saint-Pol. »Ein Wolf in Schafskleidern.«
Und war es einmal so weit, so wohnte er mehr rue Saint-Denis als in seinem Hötel von Saint-Pol. Es war das Verhängnisvolle dieser dargestellten Gedichte, daß sie sich immerfort ergänzten und erweiterten und zu Zehntausenden von Versen anwuchsen, so daß die Zeit in ihnen schließlich die wirkliche war; etwa so, als machte man einen Globus im Maßstab der Erde.
Gui von Saint-Pol wollte nichts von Kämpfen hören; Furcht hatte ihn übermannt, und er antwortete: »Herr Lebrun, ich weiß, was ich zu tun habe. Ich werde das Gepäck des Heeres nicht rauben lassen; es ist besser, daß ich die übriggebliebenen Leute nach Frankreich zurückbringe, als daß ich sie nutzlos erschlagen lasse.«
»Geht's etwa gegen den kühnen Robrecht van Bethune?« fragte Saint-Pol. »Ich weiß nicht, mich dünkt, Du wirst schlecht dabei wegkommen; denn der Löwe von Flandern ist kein Kätzchen, das man ohne Handschuhe anfassen kann. Das sollte Dir auch bekannt sein!« »Was geht's mich an!« unterbrach ihn Châtillon zornig. »Ein Ritter vertraut seiner Geschicklichkeit und seinem Mut und nicht roher Körperkraft!«
»Du hast recht, Bruder, ein Ritter darf vor keinem Feind weichen, aber er soll sich auch nicht unbesonnen einer Gefahr aussetzen. Ich hätte an Eurer Stelle den finsteren Robrecht reden lassen, soviel er wollte. Was kümmern Dich seine Worte, wo er ja doch unser Gefangener ist.« »Schweig, Saint-Pol, solche Reden stehen einem Ritter nicht wohl an! Fehlt es Dir etwa an Mut?«
Lassen Sie den jungen Mann gehen. Zu Pferd! meine Herren. Wir verlieren sonst zu viel Zeit.« »Steig' auf,« flüsterte Saint-Pol seinem Bruder zu, »antworte nicht, nimm das Pferd Deines Schildknappen und komm. Herr von Valois ist ein unverbesserlicher Volksfreund.« Inzwischen hatten die Schildknappen ihre Schwerter in die Scheide gesteckt und führten nun die Pferde ihren Gebietern vor.
»Herr von Valois,« sagte Saint-Pol, »gönnt meinem Bruder die kleine Genugtuung, diesen Vlaemen hängen zu sehen. Was kümmert Eure Königliche Hoheit das Leben dieses starrköpfigen Burschen?« »Meine Herren,« rief Karl von Valois mit zorniger Stimme, »versteht mich recht, ich untersage es euch, in meiner Gegenwart derart zu sprechen. Ich schätze das Leben meiner Untertanen höher ein.
Wer sich aber seinen Untergebenen gegenüber nicht edelmütig erweist, wird es auch nicht im Umgange mit seinesgleichen sein.« Dieser Vorwurf rief Châtillons Zorn wieder wach, und er wäre sicher in wütende Reden ausgebrochen, hätte ihn sein Bruder Saint-Pol nicht zurückgehalten und ihm zugeflüstert: »Schweig, Châtillon, schweig doch still, denn unser Feldherr hat ganz recht.
Wort des Tages