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Sinnend steht er noch einige Augenblicke in der Zelle und blickt zum vergitterten Fensterlein empor, die sechs dicken Eisenstäbe gränzen sich scharf gegen den Nachthimmel mit seinen dunkeln, fliegenden Wolken ab, durch welche zuweilen das weiße oder röthliche Licht eines Sternes scheint oder flimmert und dieses traurige Haus wie die dunkeln Höhen des Schwarzwaldes, das Heimathdörflein, die Städte und Kasernen des Rheinthales überschaut und vielleicht in die Scheiben einer Hinterstube leuchtet, in welcher Meister März mit seinen Gottseligen conventikelt.

Oft schaut der Schnee von den höchsten Bergen des Schwarzwaldes dem paradiesischen Frühling und Sommer des Rheinthales tief ins Auge und der Blick in die Schweizeralpen gibt ihm Muth zum Dableiben und muß er sich endlich in die schattenreichsten Klüfte flüchten, zuletzt auch diese Schlupfwinkel meiden und als neutrales Gebiet zurücklassen, wo weder der Winter noch der Sommer herrscht und nur der Frühling sein neckisches Knabenspiel ein bischen treibt, so kehrt der Winter von seinem Besuche bei den Schweizerbergen doch frühzeitig wieder zurück und versucht es, seinen Schneemantel wieder über die Höhen des Schwarzwaldes zu werfen.

Freilich gedeihen auf den Höhen des Schwarzwaldes nur Nadelhölzer; selbst diese verkrüppeln und verschwinden am Feldberge und wenn auf den Vorhügeln des Rheinthales drunten Mandeln verblüht sind, Kastanien blühen und die Rebe ihre Schößlinge treibt, sind die rechten Schwarzwälder froh, wenn ihr Hafer angesäet und ihre Kartoffeln gestupft werden können und thun, als ob sie heuer gerathen wollten.