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Die Menschen als schlechte Dichter. So wie schlechte Dichter im zweiten Theil des Verses zum Reime den Gedanken suchen, so pflegen die Menschen in der zweiten Hälfte des Lebens, ängstlicher geworden, die Handlungen, Stellungen, Verhältnisse zu suchen, welche zu denen ihres früheren Lebens passen, so dass äusserlich Alles wohl zusammenklingt: aber ihr Leben ist nicht mehr von einem starken Gedanken beherrscht und immer wieder neu bestimmt, sondern an die Stelle desselben tritt die Absicht, einen Reim zu finden.

Ich, der gewohnt mich auszusprechen Auf deinem schönen Rosenmund, Mit Küssen, die wie Flammen brechen Hervor aus tiefstem Herzensgrund! O Modewut! Ist man ein Dichter, Quält uns die eigne Frau zuletzt, Bis man, wie andre Sangeslichter, Ihr einen Reim ins Album setzt. An die Jungen

Um ihre Pflicht nicht zu versäumen, Um einem Deutschen zu gefallen, Spricht eine Huri in Knittelreimen. Huri Ja, reim auch du nur unverdrossen, Wie es dir aus der Seele steigt! Wir paradiesische Genossen Sind Wort und Taten reinen Sinns geneigt. Die Tiere, weißt du, sind nicht ausgeschlossen, Die sich gehorsam, die sich treu erzeugt!

Den Reim hatte der Sekundaner noch zu finden. Aber der Konditionale im dritten Vers sagte viel. Er ließ vermuten, Lohmann sei an ihm persönlich beteiligt. Dies ausdrücklich zu bestätigen, war vielleicht die Aufgabe des vierten Verses gewesen.

Behramgur, sagt man, hat den Reim erfunden; Er sprach entzückt aus reiner Seele Drang; Dilaram schnell, die Freundin seiner Stunden, Erwiderte mit gleichem Wort und Klang. Und so, Geliebte, warst du mir beschieden, Des Reims zu finden holden Lustgebrauch, Daß auch Behramgur ich, den Sassaniden, Nicht mehr beneiden darf: mir ward es auch.

Pope die schönsten Gedanken, die schimmerndste Einbildungskraft, den feinsten Wiz, den freyesten Schwung, den lebhaftesten Ausdruk, die gröste Anmuth, Zierlichkeit, Correction, und über alles dieses, den höchsten Grad der musicalischen Harmonie, deren die Poesie in seiner Sprache fähig ist, in seinen Gedichten mit dem Reim durchaus zu verbinden gewußt?

Denn wir kommen früh genug heim. Nimm diese Perlen! als späten Reim Auf die, so geschmückt einst mein Jugendheim!

In seinen Gedichten fand er nur ein monotones Silbenmaß, in welchem, durch einen armseligen Reim zusammengehalten, ganz gemeine Gedanken und Empfindungen sich hinschleppten; und so benahm er sich auch jede Aussicht, jede Lust, die ihn von dieser Seite noch allenfalls hätte wieder aufrichten können. Seinem Schauspielertalente ging es nicht besser.

Ihr würdet Wunder sehn, wie man der Dichtkunst spott, Und ihr Gedächtniß fast aus Geist und Seele rott. Wo fragen Damen jetzt nach alter Prinzen Thaten, Ob auch ihr Regiment, und Feldzug wohl gerathen? Homerus Helden=Lied weicht jetzt dem schnöden Reim In dem Secundens Kiel der Liebe Honigseim Natürlich abgemahlt. Banisens Flucht und Lieben Ergötzt jetzt mehr als das, was Seneca geschrieben.

Indessen war denn doch der Vortrag leicht und gefällig, Wendung und Reim mitunter neu, wenn man es auch hätte im ganzen etwas kürzer wünschen mögen. Zuletzt übergab er dasselbe, auf gerändertes Papier sehr schön geschrieben, und man schied mit vollkommener wechselseitiger Zufriedenheit.