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Aber er muß ja bleiben! Und sterbenmit mir.« – »Säumt nicht längermahnte von der Kerkerthüre her die Stimme Dromons. »Ja, rasch fort, mein Lebenrief Rauthgundis. Sie zog einen kleinen Schlüssel aus dem Busen und tastete an den Ketten, des Schlosses kleine

Aber heftig fühlte sie sich hinweggerissen. »Nachtbrennerin, nie soll er dir vergeben! Komm Witichis, mein Witichis. Folge mir! du bist freiDer König sprang auf, von dieser Stimme wie aus Betäubung geweckt. »Rauthgundis! Mein Weib! ja du logst nie! Du bist getreu. Ich hab’ dich wiederUnd tief aufatmend, jauchzend aus voller Brust, breitete er die Arme aus.

Und da wollt’ ich mir einen andern kaufen hier untenDa hielt sich Rauthgundis nicht länger: mit warmer Liebe warf sie sich an des Alten Brust und rief: »Und den Zuchtstier hast du nicht näher gefunden als hier? Lüge doch nicht, Steinbauer, gegen dein eigen Herz und dein eigen Kind. Du bist gekommen, weil du gemußt, weil du’s doch endlich nicht mehr ausgehalten vor Heimweh nach deinem Kinde

Lächelnd strich Witichis über den Flachskopf des Knaben, der jetzt an ihnen vorüber und voran eilte. »Nun, und wie steht’s hier draußen bei euchfragte er, auf Rauthgundis blickend. »Gut, Witichis, die Ernte ist glücklich eingebracht, die Trauben gestampft, die Garben geschichtet.« – »Nicht danach frag’ ichsagte er, sie zärtlich an sich drückend, – »wie geht es dir?« – »Wie’s einem armen Weibe gehtantwortete sie, zu ihm aufblickend, »das seinen herzgeliebten Mann vermißt.

So ward geschworen in jener Nacht von fünf Männern: von Hildebrand und Hildebad, von Totila und Teja. Wer aber war der fünfte? Witichis, Waltaris SohnUndrasch streifte er dem König das Gewand über den linken Knöchel zurück. »Sieh her, Rauthgundis, noch ist die Narbe des Blutschnitts nicht verwischt. Aber der Schwur ist verwischt in seiner Seele.

Hörst du, er muß!« »Aber Herrin! Ich weiß ja nicht wieRauthgundis ergriff ein Beil, das an dem Herde lehnte. »Erbrechen wir die Thüren mit GewaltDromon wollte ihr die Axt entwinden. »Unmöglich! Dicke Eisenplatten!« »So rufe den Unhold. Sage, Witichis verlange ihn zu sprechen. Und vor der Gangthür erschlag ich ihn mit diesem Beil.« »Und dann? Du rasest! Laß mich hinaus.

Aber die Mauerlücke am Turme des Aëtius ist immer noch nicht ausgebaut. Nur die Wachen stehen dort.« »Wann trifft meinen Sohn die Wache?« »In zwei Tagen: die dritte Nachtwache.« »Allen Heiligen sei Dank. Viel länger dürft’ es nicht währen: – ich fürchte ... –« Und er stockte. »Was? sprichmahnte Rauthgundis entschlossen. »Ich kann alles hören.« »Es ist am Ende besser, du weißt es.

»Aber warum hast du mir das verschwiegen, neun Jahre lang?« »Weilsagte er, ihr herzlich in die Augen blickend, »weil ich meine Rauthgundis kenne. Du hättest immer geglaubt, Wunder was ich an jener Krone verloren. Jetzt aber ist der König tot und ich bin dauernd an den Hof gebunden. Wer weiß, wann ich wieder ruhen werde im Schatten dieser Säulen, im Frieden dieses Daches

Freilichfügte sie lächelnd hinzu – »es ist jetzt kein Verdienst, da doch kein Wachis zur Thür hereinkommen kannDie junge Magd errötete. Rauthgundis legte die Hand auf ihr glattes Haar: »Ich weißsagte sie, »du hast mir im stillen gegrollt, daß ich dich, die Verlobte, dieses Jahr über täglich morgens und abends eine Stunde länger spinnen ließ als die andern: es war grausam, nicht?

»Und bleiben deinsagte Teja leise, »wenn auch eine andre seine Königin heißt! Sie teilt nur seine Krone, nicht sein HerzDas schlug tief in Rauthgundis Seele. Sie sah, ergriffen von diesem Wort, mit großen Augen auf Teja. Hildebrand erkannte es wohl und sann darauf, jetzt seinen Hauptschlag zu führen.