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Ein Bekannter, der unser Gespräch hörte, rief im Vorübergehen: "Es ist der Raugraf; die Knoten haben ihm auf Abschlag gezahlt."

Nach diesen Worten wollte Gockel dem Alektryo einen Bissen Brod geben, der aber schüttelte den Kopf und sprach gar beweglich: "Alektryo in großer Noth, Gallina todt, die Hühnchen todt, Alektryo will mehr kein Brod, Will sterben durch das Grafenschwert, Wie es ein edler Ritter werth, Verlangt ein ehrlich Halsgericht, Wo Raugraf Gockel das Urtheil spricht, Und über die Katze das Stäblein bricht."

Da boten ihm die Männer die Ziege, und als er abermals nicht wollte, boten sie ihm den Bock und die Ziege; Gockel aber lachte sie aus und gieng seiner Wege. "Nun," riefen sie ihm nach, "in vier Wochen gehen wir wieder vorbei, da wollen wir wieder nachfragen, vielleicht haben dann der Herr Raugraf mehr Lust, den Hahn zu verkaufen."

Der sogenannte "Raugraf" war ein ebenso schöner als wüster junger Mann, der in den Hörsälen der Professoren selten, dagegen häufig auf der Mensur und regelmäßig auf der Kneipe zu finden war; einer von denen, die auf Universitäten eine Rolle spielen, um dann im späteren Leben spurlos zu verschwinden.

Lore hatte ihr blasses Gesicht in die eine Hand gestützt, während die andre wie vergessen an dem Fuß des vollen Glases ruhte; der Raugraf beschäftigte sich behaglich mit seinem Lerchensalmi und schlürfte schweigend seinen Wein dazu. "Willst du nicht essen, Lore?" fragte er endlich. Sie schüttelte den Kopf. Er sah sie einen Augenblick an. "Du willst nicht?

Wir trafen mehrere ältere Studenten, und bald waren wir, unsre Bierseidel vor uns, in ein alle gleicherweise interessierendes Gespräch über die Eventualitäten des bevorstehenden Examens vertieft. Als nebenan die Musik absetzte, kamen noch einige der Tanzpaare zu uns an den Tisch; der Raugraf mit Lore war auch darunter.

O du entsetzliche Armuth! ist es denn also wahr, daß du auch die edelsten Herzen endlich mit der Last deines leeren und doch so schweren Bettelsackes zum Staube nieder drückest?" Also redete der arme alte Raugraf Gockel von Hanau in edlem hohen Zorne, zu Hinkel von Hennegau seiner Gattin, welche so betrübt und beschämt und kümmerlich vor ihm stand, als ob sie den Zipf hätte.

Auf dem Heimwege begegnete Gockel drei alten Morgenländern mit langen Bärten, welche große Naturphilosophen, Kabbalisten und Petschierstecher waren; sie führten einen alten Bock und eine alte magere Ziege an Stricken zur Frankfurter Messe. Sie redeten Gockel an: "seid ihr der Besitzer des alten Schloßes hier im Walde?" Gockel antwortete: "ja, ich bin der alte Raugraf, Gockel von Hanau."

"Ein andermal, Fuchs!" erwiderte der Raugraf und lehnte seinen schönen, aber bleichen Kopf zurück gegen die Wand. Die Musik setzte ein; allein er stand nicht auf, um seine Tänzerin zu holen; er hob lässig die Hand und machte gegen sie hin ein Zeichen mit den Fingern. Ich sah, wie sie einen zornigen Blick zu ihm hinwarf und dann, ohne aufzustehen, ihre Augen in die aufgestützte Hand begrub.

Der Raugraf faltete die Stirn, und nach einer Weile sprang er auf und schritt durch den Saal, bis er vor ihr stand. Als sie auch jetzt nicht aufblickte, legte er den Arm um sie und zog sie mit einer raschen Bewegung zu sich empor. Er schien einige Worte mit Heftigkeit hervorzustoßen; ich war indes zu weit entfernt, um etwas davon verstehen zu können.