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O laßt das lang erwartete, Noch kaum gedachte Glück nicht, wie den Schatten Des abgeschiednen Freundes, eitel mir Und dreifach schmerzlicher vorübergehn! Rufst du die Götter an für dich und Pylades, So nenne meinen Namen nicht mit eurem. Du rettest den Verbrecher nicht, zu dem Du dich gesellst, und theilest Fluch und Noth. Iphigenie. Mein Schicksal ist an deines fest gebunden. Orest. Mit nichten!

Aber Iphigenie wollte ihm Hülfe bringen; ja, sie mußte den beiden folgen; denn ihr Bruder war mit seinem Freunde Pylades gekommen, das Götterbild der Diana aus dem Tempel zu entführen. Iphigenie wollte ihnen helfen und mit ihnen entfliehen. Sie konnte ihre Freiheit wieder gewinnen, sie konnte die Heimat und Elektra, ihre teure Schwester, wieder sehen und bei dem geliebten Bruder leben.

Auch sind wir nicht bestellt uns selbst zu richten; Zu wandeln und auf seinen Weg zu sehen Ist eines Menschen erste, nächste Pflicht: Denn selten schätzt er recht was er gethan, Und was er thut weiß er fast nie zu schätzen. Iphigenie. Fast überred'st du mich zu deiner Meinung. Pylades. Braucht's Überredung, wo die Wahl versagt ist?

Laß es mich gestehn: Mir scheinen List und Klugheit nicht den Mann Zu schänden, der sich kühnen Thaten weiht. Orest. Ich schätze den, der tapfer ist und g'rad. Pylades. Drum hab' ich keinen Rath von dir verlangt. Schon ist ein Schritt gethan. Von unsern Wächtern Hab' ich bisher gar vieles ausgelockt.

Ich darf nicht gleich Ihr unsre Namen nennen, unser Schicksal Nicht ohne Rückhalt ihr vertraun. Du gehst, Und eh' sie mit dir spricht, treff' ich dich noch. Zweiter Auftritt. Iphigenie. Pylades. Iphigenie. Woher du seist und kommst, o Fremdling, sprich! Mir scheint es, daß ich eher einem Griechen Als einem Scythen dich vergleichen soll. Pylades. O süße Stimme!

Mich haben sie zum Schlächter auserkoren, Zum Mörder meiner doch verehrten Mutter, Und, eine Schandthat schändlich rächend, mich Durch ihren Wink zu Grund' gerichtet. Glaube, Sie haben es auf Tantals Haus gerichtet, Und ich, der Letzte, soll nicht schuldlos, soll Nicht ehrenvoll vergehn. Pylades.

Pylades. Am Tage seiner Ankunft, da dir König Vom Bad erquickt und ruhig, sein Gewand Aus der Gemahlin Hand verlangend, stieg, Warf die Verderbliche ein faltenreich Und künstlich sich verwirrendes Gewebe Ihm auf die Schultern, um das edle Haupt; Und da er wie von einem Netze sich Vergebens zu entwickeln strebte, schlug

Bin ich bestimmt zu leben und zu handeln, So nehm' ein Gott von meiner schweren Stirn Den Schwindel weg, der auf dem schlüpfrigen, Mit Mutterblut besprengten Pfade fort Mich zu den Todten reißt. Er trockne gnädig Die Quelle, die, mir aus der Mutter Wunden Entgegen sprudelnd, ewig mich befleckt. Pylades. Erwart' es ruhiger! Du mehrst das Übel Und nimmst das Amt der Furien auf dich.

So seid ihr Götterbilder auch zu Staub! Pylades. Auch Palamedes, Ajax Telamons, Sie sahn des Vaterlandes Tag nicht wieder. Iphigenie. Er schweigt von meinem Vater, nennt ihn nicht Mit den Erschlagnen. Ja! er lebt mir noch! Ich werd' ihn sehn! O hoffe, liebes Herz!

Es scheint, ihr lichtes Reich verlor die Kraft Durch des Verbrechers Nähe, den der Fluch Wie eine breite Nacht verfolgt und deckt. Die fromme Blutgier lös't den alten Brauch Von seinen Fesseln los, uns zu verderben. Der wilde Sinn des Königs tödtet uns; Ein Weib wird uns nicht retten, wenn er zürnt. Pylades.