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Jede Familie, oder besser, jeder Stamm, denn die Familien sind ausgedehnt wie Stämme, hat ihr »kobong« Pflanze oder Thier, das ihr heilig ist, ihr den Namen gibt u.s.w. Wie in Amerika Leute von gleichen Totem, so durften in Neuholland Leute desselben Kobongs einander nicht heirathen. Dafür spricht auch die Form, in welcher sich die Sitte in Polynesien erhalten hat.

Wirklich schlecht scheinen sie nur in der Paumotugruppe behandelt zu sein, von wo und zwar von Mangareva Mörenhout 2, 71 schreckliche Beispiele äusserster Bedrückung und grausamster Misshandlung erzählt. Frühreife der Weiber ist in Polynesien sehr gewöhnlich. Dass sich 11jährige Mädchen den Fremden anbieten, ist gar nicht selten; es soll auch noch jüngere geben, die es thun.

Da alle Polynesier liebevolle Eltern sind und wir dennoch dieselben Eltern im ganzen östlichen Polynesien so vollkommen abgehärtet gegen den Kindermord sehen, dass sie ruhig von allen den Scheusslichkeiten sprechen, ja auch schon herangewachsene Kinder kaltblütig morden: so kann diese Sitte nicht erst 50 Jahre vor der Entdeckung, also um 1700 oder 1710 weiter um sich gegriffen haben, wie Ellis will.

Die Syphilis ward dadurch so gefährlich in Polynesien, dass man sich theils gar nicht um sie kümmerte, theils aber, wenn man es that, das Uebel nur vermehrte.

Letztere trug auch gleich den Naturvölkern die besten Früchte: denn dass Polynesien wesentlich anders behandelt ist, als Amerika, dazu trugen nicht wenig bei die Lehren von Männern wie Rousseau, der Gedanke, dass alle Menschen, mochten sie nun durch Stände oder Hautfarbe und Sprache verschieden scheinen, in ihrem Wesen gleiche Menschen seien; ja die Ansicht, welche man von diesen Völkern lange Zeit in Europa hegte, beruhte gleichfalls auf diesen Gedanken, da sie hauptsächlich durch die Werke der Forster hervorgerufen wurden, diese aber eifrige Anhänger Rousseau's waren.

Wir finden auf allen diesen Inseln jetzt Gedanken an Seelenwanderung eingemischt; allein man muss bedenken, dass der Glaube an die behütende Macht der Seelen der Vorfahren, also an den Uebergang der abgeschiedenen Seelen in Schutzgeister der Lebenden in Polynesien später vielfach aufgekommen ist.

Aber auch vorurtheilsfreie Forscher sehen in diesem Hinschwinden etwas Räthselhaftes, so Waitz 1, 173, wenigstens in Beziehung auf Australien und Polynesien, da hier eine Hauptursache der Entvölkerung, welche in Amerika so wirksam war, der Druck durch die Weissen, in Polynesien ganz wegfalle, in Australien wenigstens nicht weitgreifend gewirkt habe. »Begreiflicher Weise, fährt er jedoch fort, ist das Aussterben eines Volkes, das früher kräftig und gesund gewesen ist, nicht damit erklärt, dass man ihm die Lebenskraft abspricht oder einen ursprünglichen Mangel der Organisation zuschreibt, und es hat an sich schon etwas sehr Unbefriedigendes für eine so seltene und abnorme Erscheinung einen geheimnissvollen Zusammenhang anzunehmen, dem sie ihre Entstehung verdanke; man wird vielmehr hier wie überall nach dem natürlichen Zusammenhange der Sache zu suchen haben, wenn man sich auch schliesslich zu dem Geständnisse genöthigt finden sollte, dass es bis jetzt nicht gelingen will, denselben vollständig aufzuklären

Aber eine andere noch schlimmere Folge dieser Ausschweifungen ist die Unfruchtbarkeit der Weiber, welche in Polynesien hauptsächlich auf diesem einen Grund beruht. Die Unfruchtbarkeit der Ehen auf den Markesas, welche schon Krusenstern 1, 255-56 und dann Melville 2, 125 betont, erwähnt auch Mathias G * 108 mit starkem Nachdruck.

Auch hier wurden sie oft ermordet, oder doch ganz gleichgültig behandelt, wo denn jeder Kranke für sich sorgte, so gut es ging, d.h. in den Wald oder die Einsamkeit ging und entweder gesund oder gar nicht wieder zurückkehrte. Oder man opferte wie in Tahiti und sonst in Polynesien, Kinder oder Sklaven, um das Leben eines Vornehmeren zu erhalten.

Denn jeder unglückliche Ausgang einer Krankheit gilt als bewirkt durch stärkeren Zauber, hier und in Amerika und Polynesien. Geringe Sorgfalt der Naturvölker für ihr leibliches Wohl.